Eine Rundfahrt zu Orten der NS-Diktatur führt auch zum Straflager für Frauen in Rudersberg. Dessen Standort ist wenig bekannt. Das sollte sich ändern, finden einige Aktivisten.

Das stattliche Haus an der Rudersberger Ortsdurchfahrt hat eine makellos weiße Fassade. Nichts weist auf seine dunkle Vergangenheit hin. Doch was heute als privater Wohnraum dient, war zwischen Juli 1942 und April 1945 ein Ort, an dem Menschen inhaftiert, gedemütigt und gequält wurden. Arbeitserziehungslager für Frauen – so lautete die offizielle Bezeichnung. Für manche der Inhaftierten war dieses Gebäude in der Backnanger Straße die letzte Station vor dem Konzentrationslager.