Nach wie vor ermittelt die Polizei nach dem grausigen Leichenfund in Filderstadt-Bonlanden. Aus ermittlungstaktischen Gründen werden Details noch nicht genannt.
Was den Leichenfund in Bonlanden betrifft, bleibt die Polizei mit Informationen sehr zurückhaltend. Die Frage bleibt offen, ob dies vor allem ermittlungstaktische Gründe hat oder ob die Informationslage noch nicht so weit gediehen ist, dass öffentliche Aussagen darüber gemacht werden können.
Die Öffentlichkeit nimmt daran freilich dennoch großen Anteil, und das hat mehrere Gründe: Gefunden wurde der Körper einer Frau in einem wohl schon verwesten und teils skelettierten Zustand, dies in der Nähe eines Wohngebiets und eines Spielplatzes. Darüber hinaus wurde der Leichnam wohl noch übel zugerichtet, Teile des Körpers wurden in einem Koffer an diesen Ort gebracht. Das ist eine Tat, die bundesweit schockiert. Natürlich ist die Betroffenheit besonders in unmittelbarer Nähe zum Tatgeschehen groß.
Leiche in Koffer gefunden: Auch das Wochenende über wurde ermittelt
Die 44-köpfige Sonderkommission „Trolley“ ermittelt. Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, das auch für den Kreis Esslingen zuständig ist, war diese Soko auch am Wochenende im Einsatz. Außerdem sei das Hinweistelefon freigeschaltet, bei dem sich Zeugen melden können. Dort kann anrufen, wer in den vergangenen Wochen in Bonlanden verdächtige Wahrnehmungen gemacht hat, wem in letzter Zeit dort eine Person mit einem Koffer oder verdächtige Fahrzeuge im Wohngebiet zwischen der Bonländer Hauptstraße und der Ringstraße aufgefallen sind. Unter der Telefonnummer: 0711/ 3990-660 nimmt die Polizei Hinweise entgegen, ebenso per E-Mail an: esslingen.kd.soko-hinweis@polizei.bwl.de.
Einigen ist es auch ein Bedürfnis, im Internet von ihren Befindlichkeiten zu berichten. „Ich finde das so heftig, dass es um die Ecke war. Was für ein kranker Mensch kann so was machen“, heißt es da etwa. Eine andere Stimme: „Furchtbar, auch den Bauhof-Mitarbeitern viel Kraft beim Verarbeiten des Fundes. Das geht bestimmt auch nicht spurlos vorbei“. Eine andere Stimme noch, wohl von den Fildern: „Puh, im Nachbarort. Nun kommt das Verbrechen auch zu den Verträumten.“
Fall in Filderstadt erinnert an Leichenfunde in Stuttgart im Jahr 2014
Und dann wurde in den sozialen Medien auch die naheliegende Frage gestellt: Gab es nicht schon mal solche Fälle vor einigen Jahren in Stuttgart? – Und da gibt es den grausigen Fund von zwei Stuttgarter Kofferleichen im Jahre 2014. Im Alkoholrausch waren ein Mann und eine Frau von ihrem Zechkumpanen umgebracht worden. Ihre Leichenteile verstaute er in zwei Hartschalenkoffern, die er an einer Betonmauer im Unteren Schlossgarten versteckte. Eine umfangreiche Fahndung blieb zunächst ohne Erfolg. Schließlich führte eine DNA-Spur die Polizei zum Täter. 2015 wurde der damals 48-Jährige zu lebenslanger Haft verurteilt.