In vielen Stadtteilen herrscht Verunsicherung. Die Polizei weiß nichts.

Leonberg - Was war das denn gerade für ein Knall in Höfingen? Noch jemand wach geworden?“, schreibt eine Frau am 21. Juli um 1.51 Uhr in die Leonberg-Facebook-Gruppe. Einige Stunden später dann der nächste Post. „Heute Nacht war wieder so ein dermaßen lauter Knall zu hören wie letztens. Meiner Meinung nach deutlich lauter und ‚massiver’ als jeglicher Böller. Hat das noch jemand gehört beziehungsweise gibt es mittlerweile eine Erklärung dafür?“, fragt ein Mann. In der Facebook-Gruppe wird fleißig kommentiert. Einige schreiben, sie hätten in den vergangenen Wochen immer wieder dieses heftige Knallen gehört: Am Engelberg, im Ezach, in Höfingen oder gar in Rutesheim.

 

Der Polizei ist zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nichts über die nächtliche Knallerei bekannt. Solange nichts dergleichen gemeldet werde, sei die Polizei nicht zuständig, heißt es Ende Juli auf Nachfrage unserer Zeitung von der Pressestelle des Ludwigsburger Polizeipräsidiums.

Doch auch in den Wochen danach knallt es offenbar nächtens immer wieder, wie in mehreren Facebook-Gruppen zu lesen ist. Eine Anfrage bei der Stadt Leonberg bringt kein Ergebnis, hier hat sich niemand beschwert. Unsere Zeitung fragt erneut bei der Polizei nach. Am Mittwochnachmittag meldet diese, dass in den vergangenen Wochen nächtliche Knallgeräusche wohl wiederholt Bewohner des Stadtteils Ramtel aufgeschreckt hätten.

Hinweise an die Polizei

Dem Polizeirevier Leonberg sind bislang zwei Fälle bekannt. In der Nacht zum 1. August und in der Nacht zum 3. August zwischen 1.15 Uhr und 1.30 Uhr hatten Zeugen die Polizei telefonisch alarmiert. „Die eingesetzten Polizeibeamten konnten jedoch nichts Verdächtiges feststellen, zumal der Ursprung der Knallgeräusche nicht konkret lokalisiert werden konnte. Teilweise gingen die Geräusche wohl auch mit Rauchentwicklungen einher“, erklärt die Polizei-Pressestelle.

Das Leonberger Polizeirevier (Telefon 0 71 52 / 60 50) sucht nun weitere Zeugen, die Hinweise geben können. Insbesondere wird darum gebeten, die Polizei direkt über Notruf 110 bei weiteren ähnlichen Vorfällen zu verständigen.

Von den Weinbergen kommt der Knall übrigens nicht. Manche Facebook-Kommentatoren hatten vermutet, dass dort Schreckschussanlagen eingesetzt werden, um Vögel oder Wildtiere zu vertreiben. Das ist nicht der Fall, sagt Albert Kaspari, der Vorsitzende des Obst-, Garten- und Weinbauvereins Eltingen-Leonberg.