Im barocken Ludwigsburger Schlosstheater erfindet der Künstler Norbert Bisky zu dem Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ wilde, bunte Farben. Musikalisch sorgt in der Koproduktion mit der Staatsoper Stuttgart auch der Tenor Mingjie Lei für Glanz.

Stumm betritt ein Mann die Bühne: braune Soutane, abgewetzte Aktentasche. Er setzt sich links vorne an einen braunen Hammerflügel, schubst vorsichtig das Mühlrad an, das sich im Klavierpart gleich im ersten Lied zu drehen beginnt. Ganz leise klingt das, bedeckt. Pastell ist die klangliche Grundtönung des Abends, an dem es um das Lied geht, um Musiktheater und um eine traurige Liebe. In Ludwigsburg hat am Sonntagabend eine Koproduktion der Schlossfestspiele mit der Staatsoper Stuttgart Premiere: Schuberts todtrauriger Liederzyklus „Die schöne Müllerin“.