Maute Benger, ein Traditionsgeschäft in der Stuttgarter City, verabschiedet sich im Sommer 2023. Die Hintergründe zum Aus.
Da waren es nur noch neun. Neun von zehn Traditionsgeschäften in Stuttgart. In der Riege der Namen wie Böhm, Wittwer/Thalia oder Hochland und anderen wird spätestens im Sommer 2023 der Name Maute Benger fehlen. Die Inhaberin Marjoke Breuning (50) und ihre Schwester Anneke (52) geben auf. Das angegliederte Geschäft Calida, Königstraße 46, schließt bereits zum Jahresende. „Wir haben uns tief in die Augen geblickt, hatten viele schlaflose Nächte und haben viele Tränchen vergossen“, sagt Marjoke Breuning, „aber am Ende sind wir mit uns im Reinen.“ Denn am Ende sind es im Handel nicht die Emotionen, sondern es ist die Kassenlage, die über Sein oder Nichtsein entscheidet. Und in diesem Sinne habe es keine andere Wahl gegeben: „Bevor wir Eigenkapital in das Geschäft hätten stecken müssen, beenden wir es lieber.“ Dabei legt Marjoke Breuning wert auf die Feststellung, dass man keineswegs insolvent oder nicht mehr liquide sei: „Es besteht im Grunde kein wirtschaftlicher Druck. Es ist eine rationale Entscheidung.“ Der Zeitpunkt des Schlussstriches hängt mit der Laufzeit ihres Mietvertrages mit dem Land Baden-Württemberg zusammen: „Wir mussten jetzt entscheiden, ob wir verlängern oder nicht.“