Religion kann kompliziert sein. Der Stuttgarter Rat der Religionen bemüht sich jetzt um einen einfachen Zugang. In kurzen Videos stellen sich neun Glaubensgemeinschaften vor – und das möglichst kindgerecht

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Woran glauben Christen? Woran Juden? Woran Muslime?“ Ganz schön knifflige Fragen. Speziell, wenn die Antworten so formuliert sein müssen, dass Kinder den Inhalt verstehen. Helfen können dabei Videos, die jetzt auf Initiative der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dem Katholischen Stadtdekanat und des Rats der Religionen in Stuttgart gedreht wurden und sich an Grundschulkinder und Familien richten. Nicole Höfle vom Stadtdekanat spricht von einem „multireligiösen Video-Projekt“, in dessen Rahmen die Maskottchen der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Roxy und Gani (Gans und Pferd des Heiligen Martin), Gebetsstätten von neun Glaubensgemeinschaften besuchten. Dort beantworteten Religionsvertreter Fragen wie: „Woran glaubt ihr?“ „Wie betet ihr?“ „Und was machen Kinder bei euch“?

 

Zu Gast waren die Maskottchen in der Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat, in der jüdischen Synagoge, in der Griechisch-Orthodoxen Kirche, dem Buddhistischen Zentrum, in der alevitischen Gemeinde, in der Bahá’í-Gemeinde, im Hindu-Tempel in Bad Cannstatt sowie in der katholischen Domkirche St. Eberhard und in der evangelischen Martinskirche in Stuttgart-Nord, die gleichzeitig Jugendkirche ist. Weitere Videos von Religionsgemeinschaften sollen folgen. Nach der Vorstellung der Filme im Rat der Religionen vergangene Woche bekundeten laut Stadtdekanat etliche andere Mitglieder ihr Interesse.

Es geht um Dialog und Verständnis

Dem 2015 gegründeten Rat gehören 21 Religionsgemeinschaften an. Er verfolgt das Ziel, „Kontakt, Verständnis und Dialog der Religionen in Stuttgart untereinander und mit der Stadtgesellschaft zu fördern und zu pflegen“. Diesem Zweck sollen auch die Lern-Videos dienen. Gefördert wurde das Vorhaben von der Initiative „Weißt du, wer ich bin?“, einer Aktion für friedliches Zusammenleben drei großen Religionen in Deutschland. Ihr gehören die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der Zentralrat der Juden und der Koordinationsrat der Muslime an. Mit den Weltreligionen befasst sich am Dienstag, 22. Oktober, um 19 Uhr auch eine Veranstaltung im Hospitalhof in der Büchsenstraße 33. die Leiterin des Hospitalhofs, Monika Renninger, spricht zum Thema: „Warum gibt es verschiedene Religionen?“ Der Eintritt ist frei. Die Videos der Religionsgemeinschaften sind hier zu sehen: www.youtube.com/@roxyganitv