Nach dem tragischen Badeunfall am Aileswasensee in Neckartailfingen (Kreis Esslingen) sucht der DLRG weiter nach dem Vermissten. Ein Tauchroboter steht bei Bedarf zur Verfügung.

Region: Corinna Meinke (com)

Die Suche nach einem vermissten Schwimmer im Aileswasensee geht auch nach dem Pfingstwochenende weiter. Zum Einsatz kommt derzeit ein aufwendiges technisches Verfahren. Das Badeverbot gilt bis auf weiteres.

 

Derzeit nimmt die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) im Bezirk Esslingen eine Bilderanalyse vor. Danach entscheidet sich, ob auch noch ein Tauchroboter zum Einsatz kommen wird, der punktgenau noch detailliertere Fotos liefern könnte.

Ein vermisster Schwimmer wird im Baggersee gesucht

Am Pfingstsonntag war es an dem Baggersee zu einem tragischen Badeunfall gekommen. Wie Einsatzkräfte der am Badesee stationierten DLRG-Wache und Passanten nach Angaben der Polizei berichteten, sei gegen 14.30 Uhr ein Mann gesehen worden, der wild mit den Armen geschlagen und angeblich um Hilfe gerufen habe.

Weil der Mann plötzlich weg war, wurde eine großflächig angelegte Rettungsaktion eingeleitet, an der sich Rettungsschwimmer, Einsatztaucher, Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei beteiligten. Allerdings konnte der Verunglückte trotz der stundenlangen Suche nicht gefunden werden.

Die Suche im Baggersee verlief bisher erfolglos. Foto: SDMG

Wie ein Polizeisprecher sagte, gebe es bisher keine Hinweise auf den Verunglückten: „Wir haben keinen Vermisstenfall. Aber es gibt ja auch Menschen, die alleine leben“, erläuterte der Sprecher Michael Schaal.

Der Baggersee wird Meter für Meter abgesucht

Inzwischen ist der trübe Baggersee, in dem die Sicht nach Worten von DLRG-Einsatzleiter Christian Fritz typischerweise nur 30 bis 50 Zentimeter beträgt, mit einem Sonargerät erforscht worden. Aus den dabei gewonnen Aufnahmen habe man ein 3-D-Modell erstellen können.

„Wir haben jetzt von jedem Quadratmeter des Sees Material“, erläuterte Fritz die Ausgangslage. Diese kartografischen Aufnahmen seien am Pfingstmontag gemacht worden und an diesem Dienstag würden sie am Computer ausgewertet. Nun gehe es um Auffälligkeiten auf den Bildern. Drei bis vier Mitarbeitende seien damit beschäftigt zu klären, ob sie auf den Bildern Hinweise auf einen menschlichen Körper finden.

„Das nimmt viel Zeit in Anspruch“, sagte Fritz, zumal immer geklärt werden müsse, ob es sich auf den Bildern um natürliche Hindernisse wie Steine, um große Fische oder eben eventuell um einen Menschen handle. „Wir gehen jeden Quadratmeter des Sees durch“, erläuterte der Einsatzleiter die Methode.

Da es derzeit lange hell ist, könnte der Tauchroboter bei Bedarf bereits an diesem Dienstag gegen Abend eingesetzt werden. Dann würden vier bis fünf DLRG-Fachleute den Einsatz des Roboters am Aileswasensee begleiten, um weitere und noch detailliertere Aufnahmen zu erstellen.

Der Badesee muss weiterhin gesperrt bleiben

Der Tauchroboter habe etwa die Größe einer Bierkiste und sei mit einem Live-Sonar und Greifarmen ausgestattet, sagt DLRG-Einsatzleiter Fritz. Die Bilder könnten direkt am See analysiert werden. Wie lange der See gesperrt bleibe, sei noch nicht klar, in Absprache mit der Verwaltungsspitze in Neckartailfingen bestehe die Sperre zum Schutz der Bevölkerung aber bis auf weiteres.