Noch ist das Restaurant Da Capo im Stuttgarter Osten, in dem sich vor über einem Jahr eine Brandkatastrophe ereignet hat, abgesperrt. Doch die Sanierung rückt näher. Foto: Herrmann
Das Inventar wird verkauft, das Insolvenzverfahren ist eröffnet, die Sanierung rückt näher: Das Restaurant Da Capo steht nach dem Brand und dem Tod des Wirts vor dem Neuanfang.
Im Restaurant Da Capo an der Teckstraße 60 im Stuttgarter Osten hat sich im Spätsommer des vergangenen Jahres eine Tragödie ereignet, die viele Menschen tief erschüttert hat. Der Wirt starb im ersten Stock in den Flammen eines Brands, dessen Ursache der Öffentlichkeit bis heute nicht vollständig bekannt ist. Fest steht nach dem DNA-Abgleich, dass es sich bei der Leiche, die man im früheren Büro des Lokals fand, um den Gastronomen handelt. Er wurde nur 32 Jahre alt.
Das Da-Capo-Haus ist eine Immobilie des städtischen Liegenschaftsamts. Noch hat die Sanierung des beschädigten Gebäudes nicht begonnen, auch die Pacht für das Nachfolge-Restaurant ist bisher nicht ausgeschrieben. Dies sei erst möglich, teilte die Stadt mit, wenn das Mietverhältnis mit der Betriebsgesellschaft beendet sei und „diverse Themen rund um den Nachlass“ geklärt seien. Dies ist nun der Fall. Denn das Amtsgericht Stuttgart hat am 21. Oktober 2025 das Insolvenzverfahren für die Da Capo Eventlocation GmbH eröffnet, deren Geschäftsführer der verstorbene Wirt war. Als Insolvenzverwalter wurde Anton Rosenauer eingesetzt.
Alle Tische und Stühle des Da Capo werden verkauft. Foto: Herrmann
Insolvenzverwalter verkauft das Inventar des Restaurants
Damit beginnt ein neuer Abschnitt für das ehemals beliebte Restaurant. Rosenauer will nun das verbliebene Vertriebsvermögen veräußern, um zumindest einen Teil der aufgelaufenen Schulden zu begleichen. Das Mobiliar, Dekorationen, Gläser, Tassen und sogar Discokugeln – alles soll beim Insolvenzverkauf zu günstigen Preisen abgegeben werden. Stühle gibt es etwa für zehn Euro, kleine Tische für 20 Euro.
Der Verkauf der Einrichtung ist nur der erste Schritt in einem längeren Prozess. Sobald das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist, wird die Da Capo GmbH aufgelöst und die Immobilie, die sich im Besitz der Stadt Stuttgart befindet, kann an die Eigentümer zurückgegeben werden. Der Insolvenzverwalter rechnet damit, dass dies noch in diesem Monat geschehen kann. Danach steht die Sanierung des Gebäudes auf der Agenda, um die Brandschäden zu beseitigen und das Restaurant wieder in einen betriebsfähigen Zustand zu versetzen. Die Sanierung könnte mehrere Monate dauern.
„Das Da Capo darf kein zweites Grand Café Planie werden“
Das Interesse an einer Neuverpachtung des Lokals ist bereits vorhanden. Wie unsere Zeitung erfahren hat, haben sich bereits einige Gastronomen gemeldet, die das Da Capo übernehmen wollen, auch wenn die Pacht noch nicht offiziell ausgeschrieben wurde. Die Stadt plant, dies nach oder während der Sanierung des Gebäudes zu tun, wobei die Bedingungen und der Zeitrahmen noch nicht endgültig festgelegt sind.
Die CDU-Fraktion im Gemeinderat fordert, dass „kein zweites Grand Café Planie“ entsteht, das seit über sechs Jahren leer steht. Die Sanierung des einst größten Kaffeehauses am Karlsplatz hat sich immer wieder verzögert. Dies dürfe sich im Stuttgarter Osten nicht wiederholen, weshalb die rasche Wiederherstellung dieses „lokalen Kulturguts“ das Ziel sein müsse.