Das Dezernat für Tötungsdelikte versucht weiter zu klären, was vor dem Tod eines Zwölfjährigen auf dem Bahnsteig an der Haltestelle Max-Eyth-See geschah. Seine Schule gibt eine Mitteilung auf ihrer Homepage heraus.

Der am Freitagmittag an der Stadtbahn-Haltestelle Max-Eyth-See in Stuttgart-Hofen getötete Zwölfjährige war Schüler der Jörg-Ratgeb-Schule im Stadtteil Neugereut. Das hat die Schulleitung auf der Homepage des Schulverbundes mitgeteilt. Darin heißt es: „Mit großer Bestürzung haben wir erfahren, dass einer unserer Schüler am Freitag auf tragische Weise aus dem Leben gerissen wurde. Wir sind tief berührt und voller Mitgefühl für seine Familie, Freunde und alle, die ihn geschätzt und geliebt haben. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei allen, die nun schwer betroffen sind. Die gesamte Schulgemeinschaft trauert und möchte den Angehörigen in dieser schweren Zeit Kraft und Trost spenden“.

 

Die Jörg-Ratgeb-Schule ist ein Schulverbund aus Gymnasium und Realschule. Die mit „In tiefer Trauer nehmen wir Abschied“ überschriebene Mitteilung nennt den Vornamen des Schülers. Aus Gründen seiner Persönlichkeitsrechte verzichtet unsere Redaktion darauf. Der Zwölfjährige war am Freitag gegen 12.30 Uhr an der Haltestelle von einer einfahrenden Stadtbahn der Linie U 12 erfasst und tödlich verletzt worden. Er soll nach ersten Erkenntnissen von einem 13-jährigen Mitschüler seitlich gegen die einfahrende Bahn gestoßen worden sein.

Polizei hält sich zurück, Kinder brauchen Vertrauenspersonen

Die Polizeibeamten des Referats Prävention, die sonst anlassunabhängig in den Schulen in Sachen Gewaltprävention beratend unterwegs sind, halten sich vorerst zurück. „Die Kinder brauchen jetzt erst einmal Vertrauenspersonen und psychologische Hilfen“, sagt Polizeisprecherin Kara Starke, „und das ist in erster Linie nicht die Polizei.“ Gleichwohl wolle das Referat Prävention zu gegebener Zeit an die Schulleitung herantreten, mit dem Angebot, im Sinne einer Nachsorge künftige Zwischenfälle zu verhindern.

Ermittlungen am Unfallort Foto: Andreas Rosar/Fotoagentur-Stuttgart

Unabhängig davon, ob die Ermittlungen einen möglichen Grund für die Eskalation an der Stadtbahn-Haltestelle erbringen, werden die Behörden wegen des besonderen Persönlichkeitsschutzes schuldunfähiger Minderjähriger, dazu und zu kursierenden Gerüchten keine Angaben machen.