Martina Müller hat kein Verständnis für die Kolleginnen, die sich im Playboy ausziehen.

Wolfsburg - Fußball-Nationalspielerin Martina Müller hat die bewusste Vermarktung weiblicher Reize einiger ihrer jüngeren Team-Kolleginnen kritisiert. Auch für die Nackt-Aufnahmen von Nachwuchs-Nationalspielerinnen im Magazin „Playboy“ habe sie kein Verständnis, sagte die derzeit verletzte Stürmerin vom Bundesligisten VfL Wolfsburg der „Braunschweiger Zeitung“ in einem Interview.

 

„Ich weiß nicht, ob ich da eher prüde bin, aber ich zeige lieber meine Leistung auf dem Spielfeld“, sagte die 31-Jährige in Bezug auf die erotischen Fotos unter anderem ihrer Wolfsburger Mitspielerin Selina Wagner.

"Es geht nicht darum, möglichst sexy auszusehen"

Generell könne sie wenig mit dem Auftreten jüngerer Spielerinnen anfangen, die betont auf ihr Äußeres achten. „Mir geht es beim Sport auch nicht darum, dass ich möglichst sexy aussehe auf dem Feld“, sagte Müller, die Schminke auf dem Spielfeld ablehnt.

Sie hatte sich in dieser Woche im Training am Oberschenkel verletzt und fällt zum Start der Frauen-WM am Sonntag gegen Kanada aus.

"Mit den Klischees müssen wir leben"

Indirekt seien jüngere Spielerinnen mit entsprechendem Auftreten selbst für den Vorwurf verantwortlich, zu sehr ihren Körper vermarkten zu wollen. „Das ist ja nicht gelogen. Die Spielerinnen, die das im Sport tun, schminken sich ja wirklich. Andere tragen lieber Jeans und T-Shirt. Mit den Klischees müssen wir leben, die werden wir nicht los“, sagte Müller zu einem Werbespot, der die Nationalspielerinnen Lira Bajramaj, Kim Kulig, Simone Laudehr und Celia Okoyino da Mbabi beim Schminken zeigt.

Okoyino da Mbabi stört es „nicht unbedingt“, dass über das Äußere der Spielerinnen berichtet wird. „Darüber mache ich mir nicht so viele Gedanken. Ich gehe einfach nur auf den Platz: Hauptsache es ist praktisch, die Haare müssen zusammengebunden sein, der Rest ist eigentlich egal.“