Ein Bissen Weltkulturerbe gefällig? Bei neapolitanischen Pizzen gehen fluffiger Teig, knuspriger Boden und hochwertige Zutaten Hand in Hand, und das seit über 1300 Jahren. Die Bäckerei-Kunst wurde sogar zum Weltkulturerbe der Unesco ernannt.
Doch damit eine Pizza als echte neapolitanische Pizza anerkannt wird, müssen bestimmte Vorgaben erfüllt werden, die von der AVPN (Associazione Verace Pizza Napoletana), einer Vereinigung von Pizzabäckern, festgelegt wurden. Es dürfen nur bestimmte Mozzarella- und Tomatenarten verwendet werden, der Teig muss einen bestimmten pH-Wert aufweisen und es wird nur eine geringe Hefemenge verwendet.
Leoparden-Muster ist ein Muss
Eine klassische neapolitanische Pizza wird zudem im Holzofen gebacken – was in Wohngebieten sicher schwierig ist. Durch die hohe Hitze des Ofens entsteht ein „Leoparden-Muster“ auf der Pizza, während der Rand weich bleibt. So gelten laut der „Verace Pizza Napoletana“ eigentlich nur zwei Pizza-Arten als echt neapolitanische: die Marinara und die Margherita. Doch wollen wir mal nicht so streng sein: Wer nicht zufällig eine Reise nach Süditalien plant, kann auch im Kessel fantastische Pizza nach neapolitanischer Art essen. Wir haben den Überblick für euch:
60 Seconds to Napoli
Die Pizza-Kette wurde 2019 in Dortmund gegründet – seitdem wächst sie unaufhörlich und hat Anfang September ihre 13. Filiale im ehemaligen Oh Julia im Stuttgarter Dorotheen Quartier eröffnet. Die Zutaten, wie San Marzano-Tomaten oder Fior di Latte, werden aus Neapel und Kampanien in den Kessel importiert. Ganz klassisch ruht der Teig 72 Stunden und kommt dann – wie der Name verspricht – für nur 60 Sekunden in den 485 Grad heißen Ofen.
60 Seconds to Napoli, Karlstr. 3, Stuttgart-Mitte, tägl. 11.30-0 Uhr
Trattoria 1888
Liebhaber der italienischen Küche zieht es nach Untertürkheim. In der Vereinsgaststätte des TB Untertürkheim 1888 hat das Pächterpaar Antonio „Toni“ Baratta und Debora Donno seine Trattoria eröffnet, die mit neapolitanischen Pizzen, Pasta- sowie Fleischgerichten für Dolce Vita sorgt.
Trattoria 1888, Württembergerstr. 121, Stuttgart-Untertürkheim, Mo, Do+Fr 17-22, Sa+So 11-22 Uhr
Lievito Madre
Sandra Haizmann und Abdelaziz Kerdoud haben das ehemalige Waldschlössle am Südheimer Platz zu neuem Leben erweckt und in dem denkmalgeschützten Gebäude ihren Traum von einer eigenen Pizzeria verwirklicht. Kredenzt wird unglaublich leichte neapolitanische Sauerteig-Pizza in klassischen und saisonalen Varianten.
Lievito Madre, Böblinger Str. 223, Stuttgart-Süd, Mi-Fr 17-22, Sa 13-23, So 13-22 Uhr
L’Artista
Hier wird ordentlich eingeheizt: Auf bis zu 485 Grad bringt es der Ofen in Plieningen. Der Teig gärt hier doppelt so lange wie normal. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Pizzen von L’Artista haben einen hohen und fluffigen Rand und das typische Fleckenmuster. Neben Klassikern findet man dort auch ausgefallene Pizza-Kreationen.
L’Artista, Filderhauptstr. 12, Stuttgart-Plieningen, Di-So 17-22.30 Uhr
Ciao Amore
Mit einem 2,5 Tonnen schweren, portablen Steinofen aus Neapel, weiß gekachelten Tischplatten, Stühlen von Bruno Rey und einem Wintergarten im Lido-Stil mit Sonnenschirmen und Plastikmöbeln haben Janusch Munkwitz und Max Benzing das ehemalige Steakhaus in der Eberhardstraße in eine Pizzeria verwandelt. Rund 20 Pizzen stehen bei Ciao Amore auf der Speisekarte.
Ciao Amore, Eberhardstr. 10, Stuttgart-Mitte, Mo-Mi+So 12-23, Do-Sa 12- 0 Uhr
Da Micci
Reduzieren auf das Wesentliche! Nach diesem Motto wollte ein Neapolitaner in Stuttgart mit nur drei Pizza-Sorten punkten. Inzwischen serviert Vanja Babic in Zuffenhausen mehrere Arten, dem Ursprung der Pizza will er dennoch treu bleiben. Neben einem Pizzaiolo, einem Pizzabäcker aus Neapel, hat er einen 2,5 Tonnen schweren Ofen importiert, der mit Holz auf mehr als 400 Grad erhitzt wird.
Da Micci, Burgunderstr. 3, Stuttgart-Zuffenhausen, Mo+Mi+Do 11.30–14.30+17–22.30, Fr+Sa 11.30-23, So 11.30-22.30 Uhr
Ragazzi
Fluffiger Rand, hochwertige Zutaten und ausgefeilte Beläge: Das Ragazzi im Stuttgarter Westen begrüßt seine Gäste mit „Benvenuti al Sud“ und traditionellen neapolitanischen Pizzen. Auch das Interieur kann sich sehen lassen: Helles Holz, ein direkter Blick auf die flotten Pizzabäcker, bunte Keramikteller, die mit den blauen Streifen an der Wand etwas Amalfi-Sehnsucht verbreiten und natürlich eine Kaffeemaschine, die Crema auf den Espresso zaubert, tun dem Auge gut und lassen Dolce-Vita-Gefühle aufkommen.
Ragazzi, Breitscheidstr. 22, Stuttgart-West, Mo-Do 17.30-22.30, Fr+Sa 17.30-23 Uhr
Da Peppone
Von Möhringen nach Degerloch: Das Team von Da Peppone betreibt das Vereinslokal des HTC Stuttgarter Kickers. Vieles dreht sich hier im Lokal um die echte neapolitanische Pizza. Die Macher träumen sogar von einer eigenen Pizza-Akademie. Den zwei Tonnen schweren Holzofen haben die Betreiber natürlich aus Neapel.
Ristorante Da Peppone, Bopseräcker 1, Stuttgart-Degerloch, Di-Fr 11.30-22.30, Sa 11.30-22, So 11.30-21 Uhr
Lecko mio
Zwar ohne feste Bleibe in Stuttgart, dafür aber immer wieder am Aufpoppen im Kessel: Das Pizza-Pop-up „Lecko Mio“ gastierte schon beim Kultur Kiosk, Super Jami oder der Raupe Immersatt – und der Name ist Programm. Wann der nächste Termin des Pizza-Pop-ups stattfindet, erfahrt ihr direkt bei Lecko Mio Pizza.