Netto in Hildrizhausen Wie es mit dem neuen Supermarkt vorangeht

Die Bodenplatte zeigt schon, wie groß der neue Supermarkt einmal wird. Foto: Julia Theermann

Seit Ende Juni ist der Netto in Hildrizhausen geschlossen. Das alte Gebäude ist abgerissen worden. Jetzt geht es an den Neubau.

Böblingen: Julia Theermann (the)

Nur der westliche Anbau und ein Teil der Rückwand sind vom Netto-Markt in Hildrizhausen übrig geblieben. Alles andere ist den Abrissarbeiten im Juli zum Opfer gefallen. Der mehr als 20 Jahre alte Supermarkt ist Ende Juni geschlossen worden, damit er grundlegend saniert werden kann. Die Wiedereröffnung ist für das zweite Quartal 2026 geplant.

 

Hilfsangebote kommen nicht an

Dass der Einkaufsladen „einige Monate“ geschlossen werden muss, das hatte beim Neujahrsempfang zu Beginn des Jahres bei vielen Einwohnerinnen und Einwohnern Hildrizhausens Sorgen hervorgerufen. Ohne den Netto muss man zum Einkaufen nämlich nach Altdorf oder Holzgerlingen fahren.

„Einige Monate“, das war schon kurz nach der Ankündigung klar, bedeuten eher rund ein Jahr Schließung. Eine Übergangslösung zum Einkaufen – beispielsweise in einem Lagerhaus oder einem großen Zelt – ist nicht möglich. Stattdessen hat die Gemeinde einen Fahrdienst vom Deutschen Roten Kreuz und einen Einkaufsservice organisiert. Damit sollen Menschen, die es selbst nicht schaffen, in einem anderen Ort einkaufen zu gehen, unterstützt werden.

Der Einkaufsservice besteht aus sogenannten „Einkaufsengel“. Das sind fast 20 Freiwillige, die über eine Liste auf der Webseite der Gemeinde kontaktiert werden können. Wer sie anruft oder ihnen eine Text- oder Sprachnachricht mit seinen Warenwünschen schickt, kann sich von ihnen seine Einkäufe bringen lassen und an der Haustür bar bezahlen.

„Einkaufsengel“ sind nicht gefragt

Angenommen werde dieses Angebot jedoch nicht, erzählt eine der Ehrenamtlichen, Melissa Arzt, die für die Freien Wähler im Hausemer Gemeinderat sitzt. „Wir haben bisher leider keine einzige Anfrage bekommen“, sagt sie. Ähnlich sehe es mit dem Fahrdienst aus. Das bestätigt auch Bürgermeister Matthias Schöck. Offenbar wüssten sich die Einwohnerinnen und Einwohner anderweitig zu helfen. Aber: „Das Angebot steht“, sagt er. Wer Hilfe beim Einkaufen brauche, werde sie bekommen.

Nachdem der alte Netto jetzt Geschichte ist, geht es an den Neubau. Die Bodenplatte ist gegossen. Sie lässt die neuen Dimensionen des Marktes erahnen. Statt 830 soll der Markt gut 1100 Quadratmeter Fläche haben. Vor allem Richtung Osten dehnt sich der Supermarkt künftig weiter aus.

Bauarbeiten im Zeitplan

Die dortigen Parkplätze fallen weg. Dort soll dann der vergrößerte Backshop hin, der nach dem Umbau mit einem Café-Bereich aufwarten soll. Bauherr Netto plant auch energetische Neuerungen: Wärmepumpen, Wärmerückgewinnung und PV-Anlagen sollen eingebaut werden. Auch Ladesäulen für Elektroautos sind geplant.

Die Arbeiten für den neuen Markt, sagt Schöck, lägen im Zeitplan. Bisher sei es sogar ein bisschen schneller gegangen als erwartet. Auf der neuen Bodenplatte steht das Dämmmaterial bereit. Ein riesiger Kran bewegt Bündel um Bündel mit Gerüstteilen und Platten. Das Unternehmen selbst stand am Montag für einen Überblick über die Bauarbeiten und Angaben zur Zeitschiene nicht zur Verfügung.

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