Die Stuttgarter Sozialdemokraten haben im Möhringer Bürgerhaus ihr Quartett für die Wahl im kommenden Jahr bestimmt. Nur eine Nominierte war schon 2021 dabei.
Die SPD Stuttgart geht mit vier Frauen in den Wahlkampf zur Landtagswahl im Frühjahr 2026. Bei der Kreiskonferenz am Samstag im Möhringer Bürgerhaus wurden Hanna Binder (Wahlkreis I), Sara Dahme (Wahlkreis II), Laura Streitbürger (Wahlkreis III) und die Landtagsabgeordnete und Kreisvorsitzende Katrin Steinhülb-Joos (Wahlkreis IV) nominiert. Die Kandidatinnen eine ihr „Einsatz für Bildung, gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe unabhängig von Einkommensverhältnissen“, heißt es in einer Mitteilung der Genossen.
Steinhülb-Joos tritt wieder an
Kreischef Felix Goldberg freut sich über die Bereitschaft seiner Co-Vorsitzenden Katrin Steinhülb-Joos, erneut in den Neckarvororten anzutreten. Die ehemalige Rektorin, schulpolitische und klimaschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, zähle zu den versiertesten Bildungspolitikerinnen im Land. Sie erhielt 88 Prozent der Stimmen. Sie ist die einzige der vier Kandidatinnen, die schon 2021 für die SPD angetreten war. Zweitkandidat ist Stefan Conzelmann, Fraktionsvorsitzender der SPD/Volt-Fraktion im Stuttgarter Rathaus und Mietrechtsanwalt.
Kann die SPD ihre Talfahrt stoppen?
Die unerwartete Zuteilung eines Zweitmandats im Wahlkreis IV – er war der fünftbeste im Regierungsbezirk Stuttgart - war 2021 der einzige Lichtblick für die Stuttgarter Genossen, deren Talfahrt sich damals fortgesetzt hatte. Eine lang anhaltende, fast durchgängige Serie von Wahlniederlagen hatte bei der Landtagswahl 1972 (45,8 Prozent) ihren Ausgangspunkt und fand vor vier Jahren 11,0 Prozent Stimmenanteilen einen neuen Tiefpunkt. Gegenüber 2016 gingen noch einmal 0,9 Prozentpunkte verloren. In den Wahlkreisen 1 und 2 landete die SPD mit Ergebnissen von lediglich 9,4 und 10 Prozent sogar nur auf Rang vier noch hinter der FDP.
Hanna Binder nominiert
„Mit Hanna Binder als profilierte Gewerkschafterin haben wir eine echte Hochkaräterin für den Wahlkreis I gewinnen können. Sie kennt den politischen Betrieb im Land und weiß durch ihre langjährige Führungstätigkeit bei Verdi genau, wo der arbeitenden Bevölkerung der Schuh drückt“, sagt die stellvertretende Kreisvorsitzende Mia Koch. Binder ist stellvertretende Landesbezirksleiterin bei Verdi. Sie wurde mit 93 Prozent gewählt. Zweitkandidat ist der Personalreferent Heiner Scholz.
Stadträtin Sara Dahme wieder im Wahlkampf
Im Wahlkreis II auf den Fildern tritt die Neustadträtin Sara Dahme an. Laut Goldberg steht sie „für einen modernen Politikstil, überhaupt nicht schwerfällig, sondern mit Hoffnung und Zuversicht“. Sara Dahme ist Gymnasiallehrerin und Kulturvermittlerin. Sie wurde mit 86 Prozent der Stimmen nominiert. Zweitkandidat ist der wissenschaftliche Mitarbeiter Björn Selent.
An der Nahtstelle Jugendhilfe und Schule
Im nördlichen Wahlkreis III nominierte die SPD Laura Streitbürger. Sie leitet die Stabsstelle Sozialpolitik beim AWO Bezirksverband Württemberg. Sie erhielt 88 Prozent. „Laura Streitbürger verkörpert die Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Demokratiestärkung und außerschulische Bildung“, so Mia Koch. Sie arbeite täglich am Zusammenhalt der Gesellschaft sowie an der Nahtstelle Jugendhilfe und Schule. Zudem ist sie frisch gewählte Ortsvereinsvorsitzende in Feuerbach. Zweitkandidat ist der Student Georgios Tsikakis.