Ist das Ding echt oder bloß eine Attrappe? Am Montagnachmittag hatten Passanten und die Polizei im Stuttgarter Süden einige bange Minuten zu überstehen.
Was denkt sich einer, wenn er auf dem belebten Marienplatz mit einer Schusswaffe herumfuchtelt? Das ist vorerst nicht in den Polizeiprotokollen vermerkt, in denen der Vorfall am Montagnachmittag am Stuttgarter Marienplatz verzeichnet ist. Dort hatten mehrere Zeugen gegen 13.45 Uhr den Notruf gewählt, weil ein Mann mit einer schwarzen Pistole auf dem Weg zur unterirdischen Stadtbahn-Haltestelle war – und dabei zwischendurch die Waffe auf Passanten richtete.
„Wir hatten schon einen größeren Polizeieinsatz vorgesehen“, sagt Polizeisprecherin Daniela Treude. Doch die ersten Beamten, die am Bahnsteig der SSB-Haltestelle eintrafen, konnten die Lage schnell bereinigen. Der Verdächtige wurde gesichtet und „widerstandslos festgenommen“, so die Polizeisprecherin. Bereits um 13.53 Uhr konnte wieder Entwarnung gegeben werden.
Die Polizei sucht noch Zeugen des Vorfalls
Bei der Durchsuchung des 26-Jährigen stellten die Polizisten tatsächlich eine Schusswaffe sicher – allerdings eine Spielzeugpistole. Diese wurde beschlagnahmt. Dass eine brisante Situation für alle Beteiligten heraufbeschworen worden war, hatte der Mann nicht bedacht. Über sein Motiv wurde zunächst nichts bekannt. Nach Lage der Dinge dürfte nicht ausgeschlossen sein, dass eher psychische Hintergründe in dem Fall stecken.
Der 26-Jährige wurde festgenommen, erkennungsdienstlich behandelt und nach dem Fertigen einer Anzeige wieder auf freien Fuß gesetzt. Ihn dürfte ein Ermittlungsverfahren wegen Bedrohung erwarten. Zeugen, die den Vorfall am Marienplatz beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 33 00 beim Polizeirevier Gutenbergstraße zu melden.