Studien zufolge fühlt sich knapp die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland erschöpft, ein Drittel sogar ausgebrannt. Woran liegt das? Und was lässt sich gegen die gefühlte Überforderung tun?
Stuttgart - Es begann mit den beruflichen Problemen. Damals, vor fünf Jahren, wurde der Vertrag für seinen Baumarkt gekündigt, Gunter Kemper hatte nicht damit gerechnet. Die Verantwortung für die 15 Mitarbeiter, der Ärger über die Ungerechtigkeit und die Sorge, wie es weitergehen sollte: Er fiel in ein tiefes Loch. Ihm war ständig schwindelig, er konnte kaum noch geradeaus gehen, nicht mehr schlafen und fragte sich morgens, ob er aufstehen wolle. Kemper ließ alles überprüfen, ging zum Herzspezialisten, zum Orthopäden, zum Neurologen, doch die fanden nichts. „Heute weiß ich, dass es ein Burn-out war, eine Depression“, sagt er.