Mit mehreren Hundert Einsatzkräften wird die Polizei am Samstag in der Stuttgarter Innenstadt bei Demos das linke und rechte Lager voneinander fernhalten. Es ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Wo ist das Zentrum der Kundgebungen?
Mehrere Hundert Demonstrantinnen und Demonstranten aus dem linken und dem rechten politischen Spektrum wollen am Samstag nach Stuttgart kommen. Da die Erfahrung lehrt, dass es zwischen diesen zu Auseinandersetzungen und Attacken kommen kann, ist die Polizei mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften in der Stadt. Das Geschehen werde sich aber abseits des samstäglichen Einkaufsgeschehens auf der Königstraße abspielen. Allerdings werde es Auswirkungen auf den Autoverkehr haben, warnen Polizei und Stadt Stuttgart.
Anlass ist eine Demo unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“, die parallel in allen Landeshauptstädten Deutschlands läuft. Dahinter sollen Gruppen aus dem Umfeld der „Querdenker“ stecken, die auch nationalistisch eingestellt sein können. Das lockt rechtsextremistische Gruppen an, die sich der Demo anschließen wollen – und in den Sozialen Medien zur Teilnahme aufrufen.
Das ruft natürlich Gegenproteste aus dem bürgerlichen und dem linken Lager auf den Plan. Es sind mehrere Gegendemos angemeldet. Die Kundgebung „Gemeinsam für Deutschland“ findet am Rand des Stadtgartens an der Schellingstraße statt. In einem Demoaufruf steht noch, dass der Schlossplatz der Treffpunkt sei. Das ist falsch. Die größte Gegendemo trifft sich an der Keplerstraße, zwischen den Universitätsgebäuden K1 und K2. Hierfür ruft das breite Bündnis „Stuttgart gegen Rechts“ unter dem Motto „Gegen den rechten Aufmarsch“ auf.
Das Landesamt für Verfassungsschutz stuft mehrere Gruppen aus dem rechten Spektrum als rechtsextremistisch ein. Darunter sind „Pforzheim Revolte“, „Unitas Germanica“, „Zollernjugend Aktiv“ und „Der Störtrupp“. Der Verfassungsschutz weißt aber auch daraufhin, dass auch gewaltbereite linke Extremisten nach Stuttgart zu den Demos kommen. „Wir werden die beiden Lager voneinander getrennt halten“, erläutert Timo Brenner, der Sprecher der Stuttgarter Polizei, das Einsatzziel. Dafür werde man unter anderem auch die Reiterstaffel einsetzen. Eine Drohne helfe, den Überblick zu behalten. Beide Demos planen Aufzüge, aber auch hier gilt: Die Strecken sind streng voneinander getrennt. Wegen der Demorouten werden vorübergehend Teile des Cityrings gesperrt sein.