Da neue Solarmodule deutlich leistungsfähiger sind, werden viele Anlagen „repowert“. Die alten Solarzellen sind Elektroschrott – es sei denn, sie werden zum Balkonkraftwerk umfunktioniert, wie nun in Esslingen.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Wenn ein Bereich in der Energiewende boomt, dann ist es die Photovoltaik. In Deutschland ist der Ausbau sogar über Plan, ein Rekord jagt den nächsten. Worüber sich die Neu-Betreiber noch keine Gedanken machen: Was aus den Modulen einmal wird, wenn ihre Leistung stark nachgelassen hat. Da das bis zu 20 Jahre dauert, kommen die um den Jahrtausendwechsel installierten Solarzellen nun vom Dach.

 

Dabei können sie nicht selten durchaus noch etwas. Laut Magnus Schulz-Mönninghoff, Projektleiter Photovoltaik bei der Klimaschutzagentur des Kreises Esslingen, haben Solarmodule sogar eine Lebensdauer von 30 bis 40 Jahren. Auch wenn ihre Leistung freilich bei Weitem nicht mit der neuer Exemplare mithalten kann; deshalb „repowern“ vor allem die Betreiber von Solarparks, aber auch Privatleute. Heißt, sie ersetzen alte durch neue Module. Doch was wird aus dem Ausschuss?

Alte Solarzellen werden kostenlos abgeholt

Im Landkreis Esslingen werden aktuell ausgediente Solarzellen gesucht. Am Samstag, 23. November, werden im Kulturzentrum Dieselstraße in Esslingen Solarzellen bei einem Workshop der Repaircafés Esslingen und Beuren zu Balkonkraftwerken umfunktioniert.

Die Klimaschutzagentur des Landkreises, die die Aktion unterstützt, bittet um bestehende PV-Anlagen, die dieser Tage abgebaut werden, mit im besten Fall 20 bis 30 Modulen gleichen Typs und Serienstandes. Infos dazu an info@ksaes.de unter Telefon 07 11 / 20 70 30 70. Die Module werden kostenlos abgeholt. Über die Nummer lässt sich auch herausfinden, ob man selbst spontan mitmachen kann. Der Workshop in der Dieselstraße geht von 10 bis 15 Uhr.

In der EU gelten Solarmodule übrigens als Elektroschrott. Es gibt inzwischen Unternehmen, auch in Deutschland, die sich darauf spezialisiert haben, Glas, Aluminium, Silber, Silizium und Kupfer voneinander zu trennen. Privatpersonen können Alt-Module kostenlos auf dem Wertstoffhof abgeben.