Erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Tipps & Tricks beim Heizen Energie und Geld sparen. Wir stellen Ihnen die 13 effizientesten Tipps vor, um richtig zu heizen.

Energiekosten lassen sich vor allem beim Heizen sparen, denn mit etwa 70 Prozent (1) macht die Raumwärme den größten Teil des Energieverbrauchs in deutschen Haushalten aus. Um richtig und effektiv zu heizen, ist neben der Heiztechnik vor allem das eigen Verhalten ausschlaggebend. Oft sind es bereits einfache Dinge, die am meisten helfen.

 

1. Nachts die Rollläden schließen

Da Fenster deutlich schlechter dämmen als Wände, können Sie nachts bis zu 20 Prozent Energie sparen, wenn Sie die Rollläden schließen. Zwischen Fenster und Rollläden bildet sich so eine Luftschicht, die isolierend wirkt. Eine kleine Ersparnis bringen übrigens auch Vorhänge.

2. Jedes Grad spart - Die richtige Raumtemperatur

Jedes Grad macht sich in den Energiekosten bemerkbar. Etwa 6 Prozent spart bereits ein Grad Celsius (2/3). Vor allem deswegen lohnt es sich nicht, in jedem Zimmer dieselbe Temperatur zu haben.

Da jeder Raum andere Aufgaben erfüllt, sollte das Heizverhalten an die unterschiedliche Raumnutzung angepasst werden. Sie heizen richtig, wenn Sie die Temperatur in den einzelnen Wohnräumen unterschiedlich wählen. So können Sie zum Beispiel in der Küche weniger heizen, da hier auch Herd und Kühlschrank für Wärme sorgen. Auch im Schlafzimmer kann weniger geheizt werden, da nachts unser Wärmebedürfnis im warmen Bett sinkt. Wohn- und Arbeitszimmer sollten hingegen eine wärmere Temperatur haben, da man hier in der Regel die meiste Zeit verbringt und am aktivsten ist. Folgende Temperaturen gelten in den einzelnen Räumen als ideal:

  • Wohnzimmer - etwa 20 Grad
  • Schlafzimmer - 16 bis 18 Grad
  • Arbeitszimmer - 20 Grad
  • Küche - 18 Grad
  • Badezimmer - 22 Grad
  • Kinderzimmer - 20 bis 22 Grad

3. Mindesttemperaturen einhalten

Auch wenn man durch niedrigere Temperaturen die Heizkosten abfedern kann, sollte die Heizung im Winter nicht gänzlich ausgeschaltet werden. Denn wer garnicht heizt, der riskiert Kälteschäden. Vor allem Schimmel hat bei niedrigen Temperaturen gute Bedingungen, da sich die Luftfeuchtigkeit dann schneller auf Oberflächen absetzt. Je schlechter die Dämmung des Hauses ist, desto höher sollte die Mindesttemperatur in der Wohnung liegen. Ein guter Mittelwert sind etwa 16 bis 17 Grad als Mindesttemperatur (3). Deutlich kälter sollte es allerdings nicht sein. Selbst bei einer längeren Abwesenheit wird eine Mindesttemperatur von 15 Grad empfohlen. Alles Wichtige zum Thema Heizen in Abwesenheit haben wir in diesem Ratgeber für Sie zusammengefasst.

Lese-Tipp: Nasse Fenster trotz lüften und heizen? - 5 Ursachen

4. Nicht voll aufdrehen - Das bedeuten die Stufen wirklich

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass mit dem Drehknopf die Heizstärke der Heizung selber eingestellt wird. Vielmehr handelt es sich bei den meisten Drehknöpfen an Heizkörpern um ein Thermostat, mit dem die Zieltemperatur eingestellt wird. Im Drehknopf befindet sich nämlich ein Thermostat, welches die Temperatur misst. Ist die eingestellte Temperatur erreicht, schaltet das Thermostat die Heizung automatisch wieder ab. Die einzelnen Stufen des Thermostats stehen gewöhnlich für folgende Temperaturen:

  • Stufe 1 - 12 Grad
  • Stufe 2 - 16 Grad
  • Stufe 3 - 20 Grad
  • Stufe 4 - 24 Grad
  • Stufe 5 - 28 Grad

In der Regel stehen die einzelnen Striche auf dem Thermostat für 1 Grad. Die Symbole haben folgende Bedeutung:

  • Stern = Frostschutzeinstellung - 6 Grad
  • Halbmond = Nachtabsenkung - 14 Grad
  • Sonne = Grundeinstellung - 20 Grad

5. Ab wann heizen?

Allgemein ist die Heizperiode von Oktober bis April. Gerade zu Beginn und Ende der Heizperiode macht es Sinn, nur an einzelnen Tagen zu heizen. Da der Heizbedarf in dieser Zeit von der jeweiligen Saison abhängig ist. So können ebenfalls Energiekosten gespart werden.

Ab wann Vermieter heizen müssen, richtet sich nach den Raumtemperaturen. Sinkt die Temperatur in den Räumen unter 16 Grad, muss der Vermieter die Heizungsanlage sofort einschalten. Bleibt die Temperaturen in den Räumen über mehrere Tage auf höchstens 18 Grad, muss der Vermieter ebenfalls die Heizung einschalten.

Alle Infos über den Beginn und die Pflichten des Vermieters während der Heizperiode haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst: Ab wann heizen? - Alle Infos zur Heizperiode

6. Richtig Lüften

Um richtig zu heizen, müssen Sie vor allem auch richtig lüften. Lüften ist wichtig für den Luftaustausch und um Gerüchen und Schimmel vorzubeugen. Am effizientesten lüften Sie beim Stoß- und Querlüften. So kann nämlich in kurzer Zeit die Luft ausgetauscht werden, ohne dass dabei der Wohnraum selbst auskühlt. Gehen Sie beim Lüften wie folgt vor, um effizient Heizkosten zu sparen:

  1. Heizung abdrehen
  2. Fenster komplett öffnen
  3. Für Durchzug sorgen (evtl. auch Türen öffnen)
  4. Höchstens 5 bis 10 Minuten pro Lüftungsvorgang

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7. Temperatur nachts senken und nicht abdrehen

Um richtig zu heizen, sollte die Wärmezufuhr der Heizung während der gesamten Heizperiode gleichmäßig sein. Ein Absenken der Temperatur nachts oder bei Abwesenheit ist in der Regel günstiger, als kalte Wohnräume immer wieder neu aufzuheizen. Heizen Sie also lieber konstant und moderat, als die Heizung jeden Tag erneut ein und auszuschalten.

So können Sie zum Beispiel nachts oder tagsüber zu Zeiten, an denen Sie nicht zu Hause sind, das Heizungsthermostat eine oder zwei Stufen herabsetzen. Nicht selten haben Heizanlagen in Wohnhäusern auch eine Nachtabsenkung eingestellt. Dabei wird nachts das Wasser weniger erhitzt. So geht weniger Energie in den Rohrsystemen verloren. In den Wohnräumen sollte dennoch die Temperatur nachts heruntergestellt werden. Da das Thermostat das weniger warme Wasser mit einer größeren Menge ausgleicht.

Tipp: Mit elektronischen Thermostaten können Sie automatische Sparzeiten einstellen. Elektronische Thermostate gibt es bereits ab etwa 30 Euro im Handel zu kaufen und außerdem können diese mit minimalem Aufwand am Heizkörper angebracht werden. So können Sie bei einer Nachtabsenkenkung ab 3 Grad Ihre Energiekosten langfristig mit wenig Aufwand bereits um 5 bis 10 Prozent (4) senken.

8. Heizung entlüften

Damit die Heizkörper effizient heizen, sollte die Heizung am besten jährlich zu Beginn der Heizperiode entlüftet werden. In den meisten Fällen funktioniert dies einfach mit Hilfe eines Entlüftungsschlüssels. Mit diesem lässt sich das Entlüftungsventil der Heizung öffnen und angestaute Luft kann so entweichen. Für das Entlüften der Heizung sollte die Umwälzpumpe und alle Heizkörper abgestellt und etwa 30 bis 60 Minuten gewartet werden (so lässt sich mehr Luft entnehmen). Drehen Sie nun den Heizkörper voll auf und halten Sie eine kleine Tasse unter das Entlüftungsventil. Drehen Sie das Ventil nun mit dem Schlüssel vorsichtig und nur leicht auf, bis die Luft aus dem Ventil entweicht. Sobald Wasser aus dem Ventil kommt, können Sie das Ventil wieder zudrehen.

9. Freie Heizkörper nutzen

Sie heizen richtig, wenn Sie bevorzugt freie Heizkörper nutzen, vor denen keine Möbel stehen. So kann sich die Wärme besser in den Wohnräumen verteilen. Zugestellte Heizkörper geben mehr Wärme in die isolierenden Wände und somit auch nach außen ab.

Passend zum Thema: Was bringen Ventilatoren für die Heizung?

10. Dämmung hinter der Heizung

Um den Wärmeverlust über die Außenwände weiter zu reduzieren, hilft eine Dämmung hinter dem Heizkörper. Dämmung für Heizkörperwände gibt es günstig im Baumarkt und lassen sich hinter den meisten Heizkörpern ohne großen Aufwand anbringen. Jeder gedämmte Heizkörper spart im Schnitt etwa 10 Euro jährlich.

Lese-Tipp: Luftfeuchtigkeit in Räumen - Alle Werte im Überblick

11. Fenster und Türen abdichten

Undichte Türen und Fenster erhöhen den Wärmeverlust während der Heizperiode um ein Vielfaches. Mit Schaumstoff und Gummidichtungsband aus dem Baumarkt lassen sich Tür- und Fensterspalten günstig und schnell abdichten.

12. Türen schließen

Da die verschiedenen Wohnräume meist unterschiedlich genutzt werden, sollten diese auch separat geheizt werden. Damit andere Zimmer nicht unnötig mitgeheizt werden, sollten Türen zu Zimmern mit unterschiedlichen Temperaturen geschlossen bleiben.

13. Heizkosten kontrollieren

Um richtig zu heizen, sollten Sie natürlich Ihre Heizkosten im Überblick behalten. Welche Heizkosten pro Quadratmeter angemessen sind, erfahren Sie hier: Heizkosten pro Quadratmeter im Vergleich . So können Sie sehen, ob es bei Ihrem Heizverhalten noch Sparpotenzial gibt.