Die Schöckinger Sommernächte locken am Wochenende auf das Freizeitgelände Waldstraße. Dort wird zudem ein Sänger zu erleben sein, der im Ort zuhause ist.
Seinen Ausgangspunkt haben sie im Jahr 2014 gehabt, als Schöckingen seine 1200 Jahr-Feier zelebrierte. Inzwischen gehören die Sommernächte fast genauso zu Schöckingen wie das Dorffest, also das traditionelle Straßenfest des Ditzinger Teilorts. Beide Feste werden bisher im Abstand von zwei Jahren gefeiert, abwechselnd – in einem Jahr das Dorffest, im darauffolgenden die Sommernächte.
In diesem Jahr gibt es wieder die Sommernächte – und doch ist manches anders. Denn an die Sommernächte schließt sich mit der Klassik-Matinée eine andere Veranstaltung an, die zwar auch mit Musik zu tun hat, wohl aber ein anderes Publikum ansprechen wird. Was beide Veranstaltungen eint, ist die Infrastruktur: Bühne, Zuschauerbereich, Technik. „Die Kombination bietet sich an“, sagt deshalb der Ortsvorsteher Michael Schmid. Die Sommernächte sind von der Schöckinger Ortsverwaltung organisiert worden, die Klassik-Matinée vom Ditzinger Kulturamt. Letztere findet im Rahmen der Stadtteil-Kultur statt. Ihr Anliegen ist es, Kultur nicht nur zentral in der Kernstadt stattfinden zu lassen, sondern auch in den Teilorten. „Dieses Jahr ist Schöckingen dran, nächstes Jahr wird es in Heimerdingen sein“, sagt Schmid.
Klassische Musik in allen Teilorten
Die Klassikveranstaltung soll jeden Stadtteil im Rahmen der Klassik-Reihe der Stadt abdecken, heißt es ergänzend dazu aus dem Ditzinger Rathaus. Eine Anknüpfung an die Schöckinger Sommernächte habe sich angeboten, „um ein größeres Publikum erreichen zu können, insbesondere auch bei noch nicht ganz eingefleischten Klassikfans“, so der Rathaussprecher. Für die Klassik-Matinée erwartet die Stadt Ditzingen rund 400 Gäste. Mehr Gäste werden es laut der Stadt wohl bei den Sommernächten. Man gehe von täglich rund 700 Festbesuchern aus, heißt es aus dem Rathaus.
Die Sommernächte werden an diesem Freitag um 17.30 Uhr eröffnet mit „The Primas“. Die Band hat Rock’n’Roll, Country, Rock & Soul im Programm, mehrstimmiger Gesang, Gitarre, Piano, Kontrabass und Cajon sind Bestandteil ihrer Musik.
Um 21 Uhr folgt die Bühnenshow „The Music of Queen“. Die Band um Frontmann Valentin l. Findling spielt die Kulthits der legendären Band und lässt das Erbe von Freddie Mercury aufleben. Tags darauf, Samstag, tritt um 18 Uhr Vincent Varus auf. Der Sieger des „Newcomer Contest“ des Stuttgarter Kessel-Festivals 2023 bringt englischem Pop mit Funkeinflüssen auf die Bühne. Den Abend beschließt von 21 Uhr an „Dropzone“. Die Band, bestehend aus Profimusikern, ist mal Partyband, mal Coverband – immer aber wollen sie für Stimmung und gute Laune sorgen.
Am letzten Festivaltag kommen die Klassikfans auf ihre Kosten. Das Feuerbach Quartett tritt auf. Das Streichquartett steht für einen Mix aus klassischer Musik und modernen Klängen, hat aber an diesem Tag einen special Guest dabei. Der Bass-Bariton Christoph Schweizer, der inzwischen in Schöckingen lebt, wird das Ensemble bei ausgewählten Stücken begleiten.
Seit 2014 arbeitet der Stuttgarter als Chorbass in renommierten Ensembles und Chören, wie dem Staatsopernchor Stuttgart, SWR Vokalensemble Stuttgart und dem Chorwerk Ruhr. Auftritte unter mehreren Dirigenten führten ihn dabei an bedeutende Konzertorte von Stuttgart bis Shanghai.
Alle Konzerte bei freiem Eintritt
Alle Konzerte an diesen Tagen sind für die Besucher kostenlos. 40 000 Euro hat die Stadt für die Organisation des Musikfestivals zur Verfügung gestellt. Dass es gelungen ist, dieses Programm bei freiem Eintritt zu ermöglichen, freut Schmid besonders. Er schätzt die Sommernächte – ebenso wie das Dorffest. Er weiß, dass die Stimmung dazu im Ort geteilt ist. Die einen mögen lieber die Sommernächte auf dem freien Gelände, die anderen das Dorffest in der Fachwerkkulisse. Seit dem Dorfjubiläum, seitdem es also die Sommernächte gibt und die Pandemie überwunden ist, findet beides im Wechsel statt. Ob das so bleibt, werde man sehen müssen, sagt Schmid. Das sei eine Aufgabe für seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin.