Das erste Verkehrssicherheitstraining haben Polizei und die Stadt Stuttgart mit Kindern an der Degerlocher Filderschule organisiert. Weitere folgen in der ganzen Stadt.

Wie verhält man sich beim Queren der Straße? Was tun, wenn überall Autos parken und die Sicht auf die Fahrbahn verdeckt ist? Wie werde ich von Autofahrern auch im Dunkeln gut erkannt? Antworten auf solche Fragen fanden Vorschulkinder, Erstklässler und ihre Eltern bei der Auftaktveranstaltung der Aktion „Sicherer Schulweg“ von Stadtverwaltung und Polizei an der Degerlocher Filderschule.

 

Das ernste Thema wurde spielerisch umgesetzt

Bevor es auf die echte Straße ging, um zu üben, wie man sich auf dem Weg zur Schule richtig verhält, warteten am Donnerstagvormittag auf dem Hof der Grundschule zahlreiche Mitmachaktionen auf die Kinder: Mal- und Bastelstationen, ein großes Wimmelbild, das gefährliche Stellen in der Stadt aufzeigt, oder auch ein Parcours mit kleinen Elektrofahrzeugen, in denen die Jungen und Mädchen sich selbst am Steuer versuchen konnten. Das Referat Prävention des Polizeipräsidiums Stuttgart und die städtische Straßenverkehrsbehörde hatten sich einiges einfallen lassen, um ein ernstes Thema möglichst spielerisch umzusetzen.

Mitmachen! Diesen September sammeln wir im Rahmen unserer Aktion „Achtung, Schulweg!“ Hinweise auf Gefahrenstellen an Stuttgarter Schulwegen. Melden Sie Hinweise anonym und schnell über dieses Formular.

Auf dem Wimmelbild konnten die Kinder zum Beispiel entdecken, welche Personen sich so ganz und gar nicht verkehrsgerecht verhalten: Da fanden sich nach einigem Suchen Rollschuhfahrer ohne Helm, auf der Straße Ball spielende Kinder, aber auch Autofahrer, die am Steuer telefonieren. „Und an der Bushaltestelle raufen, soll man auch nicht“, ruft ein Mädchen der Polizistin zu, die gemeinsam mit den Kindern das bunte Bild betrachtet.

Wie Dirk Herrmann, Leiter der Abteilung Straßenverkehr beim Amt für öffentliche Ordnung, erklärte, ist das erste Verkehrssicherheitstraining kurz vor Ferienende der Startschuss zu zahlreichen weiteren Veranstaltungen, die die Polizei im ersten Schulhalbjahr an allen Stuttgarter Grundschulen im Rahmen der Aktion „Sicherer Schulweg“ durchführt.

Für die Entwicklung sehr wichtig

„Der aktive Schulweg ist für die Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Mit unseren Schulwegplänen erfahren die Eltern, welche Wege die geeignetsten sind“, betonte Herrmann. Er empfahl Eltern, sich Zeit zu nehmen, ihren Kindern den sichersten Weg zur Schule zu zeigen und dabei das richtige Verhalten zu erlernen.

Hinweise, wo auf dem Schulweg Gefahrstellen auf die Kinder warten, sagte Herrmann, „nehmen wir gerne an und prüfen sie“. Das gilt ausdrücklich auch für die zahlreichen Hinweise, die über die aktuell laufende Aktion unserer Zeitung eingehen, so der Abteilungsleiter. „Wichtig für die Sicherheit der Schüler ist aber auch die Rücksichtnahme der erwachsenen Verkehrsteilnehmer. Durch unangepasste Geschwindigkeit sowie verbotswidriges Parken auf Geh- und Radwegen, an Kreuzungen, Bushaltestellen und Fußgängerüberwegen entstehen für die Kinder vermeidbare Gefahrenstellen.“

VfB-Profi verteilt eifrig Autogrammkarten

Mit von der Partie war am Donnerstag auch Pascal Stenzel vom VfB. „Ich habe selbst eine Tochter, die in zwei Jahren eingeschult wird. Auch deshalb ist das für mich ein wichtiges Thema“, sagte der Fußballprofi. Stenzel verteilte nicht nur eifrig Autogrammkarten, sondern übte mit einigen Kindern auch das korrekte Überqueren einer Straße. So lernten die Jungen und Mädchen beispielsweise, dass man erst prüfen sollte, ob ein Fahrer in einem parkenden Auto am Steuer sitzt, bevor man hinter das Fahrzeug tritt. Und dann heißt es natürlich, vor dem Überqueren der Straße aufmerksam nach rechts und links schauen.

Aktion „Achtung, Schulweg!“

Projekt
Die Redaktion von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten möchte in Kooperation mit dem investigativen Recherchenetzwerk Correctiv wissen, wie sicher die Schulwege in Stuttgart sind. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe! Über ein einfaches Online-Tool können Sie bis zu drei Gefahrenstellen auf Schulwegen dokumentieren und melden. Wir prüfen jede Eingabe und veröffentlichen sie anschließend. Die Stadtverwaltung Stuttgart begleitet unser Projekt. Unsere Redaktion wird zusammen mit dem Ordnungsamt auf ausgewählte Gefahrenstellen eingehen. Das Ziel ist es, Gefährdungen von Schülerinnen und Schülern zu reduzieren.

Online-Tool
Das Tool ist ab sofort freigeschaltet und zu finden unter https://stzlinx.de/schulweg beziehungsweise https://stn.de/schulweg. Die Aktion dauert bis in den Herbst.

Themenseiten
Alle Artikel sammeln wir auf unseren Themenseiten unter www.stuttgarter-zeitung.de/schulweg und www.stuttgarter-nachrichten.de/schulweg.