Nach der jüngsten Messerattacke in Stuttgart erregt die Gewerkschaft der Polizei mit einem skurrilen Vorschlag Aufmerksamkeit: Der GdP-Chef Jochen Kopelke bringt ein Netflix-Abo als Anreiz für die Abgabe von verbotenen Messern ins Gespräch.
Nach der jüngsten Messerattacke in Stuttgart ist die Debatte über Konsequenzen aus Taten wie dieser in vollem Gange: Wie kriegt man Messerangriffe in Deutschland in den Griff? An diesem Dienstag hat sich nun auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit einem skurrilen Vorschlag in die Diskussion eingemischt. Verbotene Messer abgeben – und dafür ein Jahr Netflix im Abonnement, schlägt der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke als konkreten Anreiz für Besitzer von verbotenen Messern wie einem Butterfly-Messer vor.
Gewerkschaft der Polizei fordert sofortige Waffenamnestie für Messer
„Verbotene und gefährliche Messer müssen schnell aus privaten Händen entfernt werden, für mehr öffentliche Sicherheit“, betonte Kopelke am Dienstag in Düsseldorf. Rund 9000 Messerangriffe der schweren und gefährlichen Körperverletzung habe die Polizei im vergangenen Jahr bundesweit erfasst. „Diese Zahlen geben Anlass zur Sorge und machen ein schnelles Handeln unabdingbar“, so der GdP-Chef.
Deshalb fordert er von der Bundesregierung eine sofortige Waffenamnestie für Messer – nach dem Vorbild der bereits 2009 diskutierten sogenannten „Abwrackprämie“ für (Schuss)-Waffen. Doch damit diese Maßnahme effektiv sei, müsse die Ampelkoalition auch Anreize für Besitzer von verbotenen Messern bieten. „Konkret könnte das bedeuten: ein Jahr Netflix für die Abgabe eines verbotenen Butterfly-Messers“, sagte Kopelke und erntete für die eher skurrile Idee im Netz vor allem Spott und Häme.
Darüber hinaus sprach sich der GdP-Chef aber auch für eine Vereinfachung der Regelungen zum Führen von Messern in der Öffentlichkeit aus: „Das deutsche Waffenrecht ist gegenwärtig zu kompliziert, um den Umgang mit Messern klar zu regeln.“ Es brauche mehr Einschränkungen.