Sie jagen oft rücksichtslos Geldautomaten in die Luft und gefährden dabei auch Anwohner. Die Polizei sieht darin eine steigende Gefahr – und meldet nun einen Erfolg bei ihren Ermittlungen.
Drei Festnahmen und Durchsuchungen in mehreren Ländern: Ermittler sind bei einer internationalen Aktion gegen mutmaßliche Geldautomatensprenger vorgegangen. Unter Federführung des Landeskriminalamts (LKA) Rheinland-Pfalz durchsuchten sie Wohnungen und Geschäftsräume in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland.
Die Verdächtigen sollen für zwei Serien von Geldautomatensprengungen zwischen Februar und April 2023 in mehreren Bundesländern verantwortlich sein, bei denen Millionenschaden entstand. Es sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, dass nun ausgewertet werde, hieß es vom LKA.
Auch Geldautomatensprengungen in Baden-Württemberg
In den Niederlanden wurden acht Gebäude durchsucht und drei Männer festgenommen, einmal waren die Ermittler auch in Frankreich im Einsatz. Drei der Durchsuchungen in Deutschland waren in Nordrhein-Westfalen, eine in Sachsen-Anhalt.
Auch Polizisten aus Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt waren an der Aktion beteiligt. Hintergrund waren nach Angaben der LKA-Sprecherin zwei Serien von Geldautomatensprengungen mit Tatorten in Baden-Württemberg, NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie etwas später in Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen.
Täter oft aus den Niederlanden
Im Visier der Ermittler stehen auch Unterstützer und Logistiker der mutmaßlichen Tätergruppe. Sie gehen davon aus, dass vor allem Kriminelle aus den Niederlanden die Taten begehen. „Die Täter agieren oftmals in wechselnden Zusammensetzungen innerhalb eines großen kriminellen Netzwerkes“, berichtete das LKA. „Sie gehen sowohl bei der Tatbegehung als auch bei der Flucht, welche in der Regel mit hochmotorisierten Fahrzeugen erfolgt, äußerst riskant und skrupellos vor.“ Vermehrt werde fester Sprengstoff verwendet, was die Taten noch gefährlicher mache.
Sechs der Geldautomatensprengungen waren in den rheinland-pfälzischen Städten Bad Breisig, Bitburg, Andernach, Wittlich und zweimal in Bad Dürkheim, zwei weitere in Bad Königshofen und Stadtlauringen in Bayern. Ein Fall aus dem Schwalm-Eder-Kreis in Nordessen ließ sich den Ermittlern zufolge einzelnen Tatverdächtigen zuordnen.