Wer am späten Donnerstagabend mit der Stadtbahn Richtung Flughafen wollte, musste Verspätungen und Ausfälle in Kauf nehmen. Eine Fußgängerin war auf einem Überweg verunglückt.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Am äußersten Süden Stuttgarts ist es eine 64-jährige Fußgängerin, für die am unfallträchtigen Donnerstag ein Rettungseinsatz im Stadtbahnnetz notwendig wird. Gegen 20.40 Uhr wurde sie im Gewerbegebiet Fasanenhof von einer Stadtbahn erfasst und schwer verletzt. Offenbar hatte sie beim Überqueren eines z-förmigen Gleisüberwegs an der Haltestelle in der Schelmenwasenstraße weder die gelbe Warnblinkampel noch die herannahende Stadtbahn beachtet. Dabei wurde sie vom gelben Zug der Linie U 6 erfasst, der in Richtung Flughafen/Messe unterwegs war.

 

Rettungskräfte kümmerten sich um die Schwerverletzte und brachten sie in ein Krankenhaus. Der Linienverkehr zum Flughafen war während der Rettungsmaßnahmen unterbrochen. Es kam zu Verzögerungen und Ausfällen. Die Verkehrspolizei ermittelt nun die genauen Umstände des Unfalls. Die Beamten hoffen auf weitere Zeugen, die etwas zum Ablauf des Unfalls berichten können. Hinweise werden unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 41 00 erbeten.

Verunglückte Personen bei Stadtbahnunfällen in Stuttgart Foto: Polizei Stuttgart

Mit dem Unfall setzt sich die Reihe von Zwischenfällen im Stadtbahnnetz fort, bei denen Verletzte zu beklagen sind. Am Dienstag wurde ein 20-Jähriger in Ostfildern-Scharnhauser Park von einer Stadtbahn angefahren und schwer verletzt. Im März hatten sich in Münster, Hedelfingen, Bad Cannstatt, Zuffenhausen und Stuttgart-West Unfälle ereignet, bei denen die Polizei sieben Verletzte und mehr als 160 000 Euro Schaden registrieren musste.

In der jüngsten Unfallstatistik der Stuttgarter Polizei sind 109 verunglückte Personen im Jahr 2024 registriert – so viele wie noch nie. Eine Analyse der letzten Jahre zeigt, dass die Verletztenzahlen in der Statistik zumeist im Bereich zwischen 40 und 60 verunglückten Personen lagen. Selbst 2017, als es mit 122 Unfällen einen traurigen Höchststand gab, hatte es mit 100 Betroffenen immer noch weniger Verletzte als im Jahr 2024 gegeben.