Wegen einer sanierungsbedürftigen Fassade in der Gablenberger Hauptstraße müssen Fahrgäste der Buslinie 42 weiterhin mit Behinderungen rechnen – auf unbestimmte Zeit. Wie geht es nun weiter?
Tag für Tag fahren zahlreiche Pendler vom Fernsehturm kommend durch den Stuttgarter Osten, biegen am unteren Ende der Gablenberger Hauptstraße rechts in Richtung Gaskessel beziehungsweise Cannstatter Neckarpark ab. Seit knapp zwei Monaten ist die Durchfahrt auf dieser beliebten Route jedoch erschwert. Mitte November haben sich an einem Gebäude, das an der Ecke Talstraße steht, Fassadenteile gelöst. Sie stürzten auf den Gehweg, machten die Sperrung einer Fahrspur notwendig. Die Folge: Staus, vor allem im Berufsverkehr.
Busse der Linie 42 werden umgeleitet
Weil die Busse der Linie 42 mit Fahrtziel Erwin-Schoettle-Platz dort oft aus dem Takt kamen, haben die Verantwortlichen der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) Mitte Dezember entschieden, den 42er in Richtung Hauptbahnhof nicht mehr auf der Gablenberger Hauptstraße fahren zu lassen. Die Haltestellen Gablenberg (Schmalzmarkt) und Libanonstraße werden nicht mehr bedient, stattdessen werden die Busse, die vom Schlossplatz kommen, nach der Haltestelle Planckstraße über die Wagenburgstraße zum Ostendplatz umgeleitet. Busse der Linie 45 fahren noch immer in beide Richtungen durch den Ortskern von Gablenberg. Die Maßnahme der SSB galt zunächst bis Weihnachten, wurde dann aber bis zu diesem Freitag, 10. Januar, mehrfach verlängert. „Bis auf Weiteres“, heißt es nun in der aktuellen Ankündigung.
„Bis auf Weiteres“, bedeutet wohl, bis die Fahrspur wieder freigegeben wird. Doch das kann noch dauern. Die Gefahrenquelle muss der Gebäudeeigentümer beseitigen, bisher sind die Schäden an der Fassade aber noch nicht behoben worden. Auf Veranlassung des Baurechtsamts wurde das Haus mittlerweile eingerüstet und die schadhafte Fassade mit Fangnetzen gesichert. „Durch das Gerüst entfällt nun jedoch der Sicherheitsraum zur Fahrbahn. Außerdem verstellt es teilweise den Blick auf die Ampeln“, sagt der Stadtsprecher Harald Knitter. Sprich, es ist denkbar, dass beispielsweise ein Lastwagen an den Stahlstreben hängen bleiben und das Gerüst zum Einstürzen bringen könnte. „Eine sichere Verkehrsabwicklung ist im üblichen Maße so nicht möglich. Deshalb ist die Sperrung des Rechtsabbiegers bis auf Weiteres erforderlich“, so der Sprecher.
„Es ist eine unendliche Geschichte“, beklagt sich eine Anwohnerin. Auf das verkehrliche Nadelöhr blickt sie mit Unverständnis. „Ich verstehe nicht, dass die rechte Fahrspur noch immer gesperrt ist.“ Die Frau schlägt vor, dass man sie etwas in Richtung Straßenmitte versetzt und Poller aufstellt, um einen Sicherheitsabstand zum Gerüst zu schaffen. Ob dann zwei entgegenkommende Linienbusse genug Platz hätten, könne sie nicht abschätzen. „Aber eine Überlegung ist es wert.“