Die sechste Ausgabe der „Stuttgart Street Art“ lockt am Samstag viele Menschen in die Innenstadt. Diese sehen Breakdance, Zauberei und vieles mehr.

Ob es an den demnächst drohenden Preissteigerungen durch den Handelsstreit mit den USA liegt, am schönen Frühlingswetter oder an den vielen Straßenkünstlern auf dem Schlossplatz – von mangelnder Einkaufslust war am Samstag in der Innenstadt nichts zu spüren. Die bestens gefüllte Königstraße zeigte sich als perfekte Kulisse für die sechste Ausgabe der Stuttgart Street-Art.

 

Vor allem vor dem Kunstmuseum und vor dem Königsbau ballten sich am Nachmittag häufig die Zuschauer. Spektakuläres wurde hier geboten: So bildete bei der internationalen Breakdance-Company Floor Legendz ein Salto über vier Personen den Abschluss einer mitreißenden Show. Mit etwas Anlauf überwand einer der Tänzer im Sideflip das menschliche Hindernis. Landung geglückt, keiner verletzt, der Applaus im Rund brandete auf. Was die Breakdancer hier zeigten, war einer der Höhepunkte bei der diesjährigen Street-Art.

Straßenfestival soll Lust aufs Shoppen machen

Veranstaltet wird das Straßenfestival zweimal im Jahr Anfang April und Mitte Juli von der City Initiative Stuttgart (CIS), in der rund 250 Gewerbetreibende organisiert sind. Mit der Freiluftveranstaltung aus Musik, Tanz, Artistik, Magie und Kleinkunst wollen die Händler den Menschen Lust machen, in die Innenstadt zu kommen und dort einkaufen zu gehen. Angesichts der rappelvollen Stadt dürfte das in diesem Jahr geglückt sein.

Anders als in den vergangenen Jahren verteilten sich die Attraktionen dieses Mal nicht über die gesamte Königstraße, sondern waren aus Sicherheitsgründen an insgesamt sechs Orten entlang des Schlossplatzes gebündelt. Zudem gab es Aktionen im Dorotheen-Quartier, Gerber und Milaneo.

Bogenschießen, Magie und Musik

Spektakulär war auch, was die Akrobatin Sara Twister, eine „Meisterin der „unmöglichen Kunst des akrobatischen Bogenschießens“, so ihre Selbstbeschreibung, vor dem Kunstmuseum gezeigt hat: Im Unterarmstand und nur mit den Füßen schoss die Zirkusakrobatin hier besonders mutigen Passanten ein großes „Herz“ vom Kopf. Da braucht es Freiwillige mit starken Nerven.

Die Akteure der Street Art sind nicht zu übersehen. Foto: Fotoagentur Stuttgart/Andreas Rosar

Was es sonst noch gab: Vor dem Herzog- Christoph-Denkmal unterhielt Tilo von Tilos Traumwelt im Spiel- und Mitmachzirkus die kleinen Innenstadtbesucher mit Zauberei und Magie. Wenn Sara Twister pausierte, sorgte Clown Rinaldo vor dem Kunstmuseum für gute Laune. Und bei der „Little Acoustic Jukebox“ vor der Commerzbank durften sich die Passanten Lieblingssongs nach Vorauswahl über ein aufgestelltes Tablet wünschen. Zuletzt hat bis 22 Uhr das Open-Mic-Projekt „0711 Benztownstorys“ die Freitreppe am Kunstmuseum bespielt.

Citymanager zieht positives Fazit

Der Citymanager zog im Anschluss an die Veranstaltung ein durchweg positives Fazit: „Das Wetter war wie bestellt“, freute sich Holger Siegle. Die City-Initiative zählte insgesamt rund ein Viertel mehr Besucher in der Königstraße als an einem durchschnittlichen Samstag. „Es war zudem super friedlich“, so der CIS-Chef.

Die Befürchtung, dass die Zentralisierung der Attraktionen zulasten von Gewerbetreibenden geht, deren Geschäfte in größerer Distanz zum Schlossplatz liegen, habe sich indes nicht bestätigt, sagte Siegle: „Die Belebung durch die Künstler auf dem Schlossplatz tut der ganzen Stadt gut, auch wenn die Street-Art nur in einem begrenzten Bereich stattfinden kann.“ So sei es am Samstag zum Beispiel auch in der Hirschstraße und im Gerber voll gewesen.

Die nächste Stuttgart Street-Art in der Innenstadt ist am Samstag, 19. Juli.