Im Topspiel in Offenbach kassieren die Stuttgarter Kickers beim 0:2 ihre erste Saisonniederlage in der Regionalliga. Die Blauen legen eine ordentliche Partie hin, entfalten aber vor dem gegnerischen Tor zu wenig Durchschlagskraft.
Im Topspiel der Regionalliga Südwest gab es für die Stuttgarter Kickers beim Namensvetter aus Offenbach am Freitagabend nichts zu holen. Beim 0:2 (0:1) vor 10 451 Fans auf dem Bieberer Berg, darunter 800 aus Stuttgart, setzte es für die Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn am achten Spieltag die erste Niederlage in der Liga. Damit müssen die Kickers den OFC auf drei Punkte an der Tabellenspitze davon ziehen lassen.
„Die Niederlage schmerzt“, sagte Wildersinn. „Wir haben alles auf dem Platz gelassen und hatten unsere Möglichkeiten. Im vorderen Drittel waren wir aber nicht zielstrebig genug.“ Ähnlich sah es Sportdirektor Marc Stein. „Wir haben ein rassiges, aber kein hochklassiges Topspiel gesehen. In unserer Mannschaft steckt mehr Potenzial. Heute sind wir leider nie über längere Phasen an unser Maximum gekommen. So ist es dann bitter, dass du hier verlierst.“
Auf tiefem Rasen legten die Blauen zunächst gut los und hatten bereits nach einer Minute die Chance auf die Führung. Doch David Kammerbauer traf nur den Pfosten. Präziser machten es wenig später die Gastgeber. Nach einem Steilpass schüttelte Ron Berlinski Gegenspieler Nyamekye Awortwie-Grant ab und traf von der Strafraumkante in den Winkel (10.) „Nicht gut verteidigt“, kommentierte Wildersinn den ersten Torschuss der Gastgeber.
Ein bitterer Auftakt für die Kickers, die sich davon zunächst nicht beeindrucken ließen und weiter den Weg nach vorne suchten. Eine der besten Chancen vergab Lukas Kiefer (28.). Doch auch die Offenbacher stellten unter Beweis, dass sie mit dem besten Angriff und der besten Abwehr zurecht oben stehen. Gutes Gegenpressing sowie schnelle Umschaltaktionen kennzeichneten das Spiel des OFC, der durch die schnellen und trickreichen Boubacar Barry und Onur Ünlücifci immer wieder für Gefahr in und um den Stuttgarter Strafraum sorgte. Mit Glück, Geschick und einem starken Felix Dornebusch im Tor verhinderten die Kickers einen höheren Rückstand zur Pause.
„Die Niederlage schmerzt“
Nach dem Seitenwechsel sorgten die Fans der Blauen zunächst für eine kurze Spielunterbrechung, als sie Raketen aufs Spielfeld schossen. Die Kickers erhöhten den Druck, zeigten im gegnerischen Strafraum aber altbekannte Schwächen. Echte Torgefahr entstand zu selten. Die beste Gelegenheit verpasste Flamour Berisha (70.). In der Nachspielzeit stürmte Keeper Dornebusch mit nach vorne – was Stephan Mensah bei einem Konter mit dem 2:0 ins leere Tor bestrafte.
Fazit: Ein insgesamt ordentlicher und kämpferisch starker Auftritt reichte nicht, um den Tabellenführer etwas abzutrotzen. Die individuell starken Offenbacher werden im Aufstiegskampf in diesem Jahr sicher eine gewichtige Rolle spielen. Für die unterlegenen Kickers heißt es „Köpfe hochnehmen,“ wie Wildersinn sagte. Schließlich ist nach acht Spieltagen noch lange nichts entschieden – und noch lange nichts verloren.