Stuttgarter Literaturfestival An den Nervenpunkten der Gegenwart

Autorin von radikaler Klarheit: Constance Debré (li.) im Studio Amore mit Annabelle Hirsch und Nino Haratischwili Foto: Stefan Kister

Zwischen Bunker und Boxring, Friedhof und Krankenhaus: Das Stuttgarter Literaturfestival lotet Dimensionen des Überlebens aus – bis dem Reporter die Lichter ausgehen.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Es ist vielleicht nicht die naheliegendste Idee, ein Festival, das sich „Über Leben“ zum Thema gesetzt hat, auf dem Friedhof zu beginnen, an einem Ort, an dem alles endet. Aber ist die Geistersprache der Literatur nicht von Anbeginn immer auch ein Austausch mit dem Abwesenden? Vor dem an einen aztekischen Tempel erinnernden Jugendstil-Krematorium des Stuttgarter Pragfriedhofs richten sich gerade die Autorinnen und Autoren der „Get shorties“-Schreibbühne ein. Sie bieten etwas an, was man existenzielle Reizwortgeschichten nennen könnte. Wer einen Verlust welcher Art auch immer zu verzeichnen hat, nennt den Stegreif-Künstlern ein charakteristisches Motiv, von dem aus sie einen poetischen Bogen der Erinnerung schlagen.

 

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