Ist es drinnen im Zelt kälter als draußen, dreht der Frühling auf. Das schöne Wetter macht Lust auf den Wasen. Das Stuttgarter-Zeitung-Magazin goes Frühlingsfest: Auf Einladung von Festwirt Marcel Benz treffen sich Multiplikatoren der Stadt.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart besitzt das größte Frühlingsfest in Europa. Zwar ist seit immer und ewig das Münchner Oktoberfest im Herbst dank der Besucherzahlen unangefochten die Nummer eins, doch zwischen April und Mai hängt der Wasen die Wies’n ganz locker mal ab. Drei und nicht nur zwei Wochen wie an der Isar wird dann am Neckar gefeiert – mit bedeutend mehr Schaustellern. Wenn die Sonne scheint wie in diesen Tagen, lacht das Herz der Wirte und der Karussellbremser. Je höher die Temperaturen, desto besser die Stimmung, desto besser die Umsätze.

 

Hofnarr Luigi tritt mit verletzter Achillessehne auf

Davon können sich die Gäste überzeugen, die in der neu designten Loge des Hofbräu-Zelts Beim Benz feiern. Drinnen ist es am Dienstagabend kälter als draußen. Wenn aber Hofnarr Luigi („Bunga, Bunga“) alias Graziano d’Arcangelo auf der Bühne alles gibt, wird’s trotzdem sehr schnell heiß – das Publikum kommt beim Singen und Hüpfen ordentlich und sehr gern ins Schwitzen.

Luigis neue Hüfte, die ein „jordanischer Chirurg“, wie der Wasen-Star berichtet, im Februar ganz wunderbar im Krankenhaus Markgrönningen in seinen 62-jährigen Körper hineinoperiert hat, kommt ihren Aufgaben vorzüglich nach. Trotzdem schluckt er wieder Schmerzmittel, bevor es ans Mikro geht. Auf der Bühne hat sich der Hofnarr beim Zurücklaufen verletzt, seine Achillessehne ist malträtiert. Jetzt humpelt er, verpasst aber keinen Auftritt. „Ich bin eine Maschine“, sagt d’Arcangelo. Sieht man ihm an!

Wasenstar Luigi (links) mit Christian Keller, den er seit den 90er kennt, als dieser Türsteher des Perkins Park war. Foto: engelhard-photography-

Das Stuttgarter-Zeitung-Magazin goes Frühlingsfest: Chefredakteur José Redondo-Vega freut sich, zahlreiche Geschäftspartner, Anzeigenkunden und Multiplikatoren in der Hofbräu-Loge begrüßen zu können. Der neue Wirt Marcel Benz hat dazu eingeladen. Schon lange ist es nicht mehr die Rolle von Stuttgart, der größte Streber von Deutschland zu sein und dank seiner erfolgreichen Wirtschaft die Neider im Rest der Republik zu ärgern. Längst hat man erkannt, dass eine Stadt attraktiv und damit anziehend für Kreative ist, wenn sie mehr bietet als nur die Möglichkeit, gutes Geld zu verdienen. Kulturell brummt’s im Kessel – und beim Feiern sieht man viele glückliche Gesichter, so auch an diesem Abend.

Gudrun Nopper, die Vorsitzende des Vereins Stille Not und Ehefrau des Stuttgarter Oberbürgermeisters Frank Nopper, berichtet von der großen Freude der Seniorinnen und Senioren, die sie mit Benz zu Kaffee und Kuchen ins Wasenzelt eingeladen hat. Von Michael Czerwionka, dem Store Manager von Tiffany Stuttgart, bis zu Marco Mangold, dem Geschäftsführer des Modehauses Koelble & Brunotte, von Joyce Jagodzinski, der Marketing-Managerin des Dorotheen-Quartiers bis zur DJane Alegra Cole, von Phil Hagebölling, dem Chef der Innovations Heroes, bis zum Unternehmensberater Benjamin Hitzinger – die illustre Gästeschar hat an diesem Abend viel Spaß beim Netzwerken, das nicht immer nur digital sein muss, sondern beim analogen Austauschen vom Visitenkarten viel mehr bringen kann.

Joyce Jagodzinski (links), Markeing-Managerin des Dorotheen-Quartiers, und DJane Alegra Cole. Foto: engelhard-photography-

Als Chefredakteur José Redondo-Vega, ein Münchner, vor sechs Jahren mit dem Life-Style-Magazin der Stuttgarter Zeitung anfing (das längst zahlreiche internationale Preise eingeheimst hat), dachte er sich kaum, welch tolle Themen und Geschichten man im bundesweit unterschätzten Stuttgart findet. Der Mann, der beim „Wiener“ volontierte, später etwa für „GQ“ und „Vanity Fair“ arbeitete, ist happy über die Arbeit in einer Stadt, die immer wieder gut für Überraschungen ist. „Viel positive Energie“ ist in Stuttgart zu spüren, hört man an diesem Abend, mit der man sich gern gegenseitig antreibt.