Tea Time! Für viele ist der Herbst die Zeit, in der endlich wieder die Teevorräte ausgepackt werden. Doch wie wäre es zur Abwechslung mal mit einem selbstgemachten Tee? Wir verraten leckere Rezepte und worauf Sie bei der Zubereitung achten müssen.

Katrin Jokic

Lecker und Gesund: Deswegen ist Tee so beliebt

Tee ist nicht nur lecker und wärmt von innen, sondern ist auch gesund. Je nach Zutaten kann er ganz unterschiedliche Wirkungen haben. Manche Tees lindern Erkältungen und Halsschmerzen, während andere bei Harnwegsinfekten wahre Wunder wirken können. Wieder andere Teesorten haben eine beruhigende Wirkung, sodass sie bei Beschwerden wie innerer Unruhe, Schlafstörungen oder sogar Liebeskummer und Trauer zum Einsatz kommen können. Viele Tees helfen aber nicht erst im Krankheitsfall: Sie sind echte Vitaminbomben und können deswegen effektiv helfen, Grippeviren und Co vorzubeugen.

 

Direkt zu den Rezepten:

Selbstgemachter Tee – Schritt für Schritt

Um Tee wirklich von Grund auf selbst herzustellen, können Sie die geeigneten Kräuter und Blüten dafür selbst im Garten oder auf dem Balkon, zum Teil sogar auf der Fensterbank, pflanzen. Besonders beliebt sind dafür beispielsweise:

  • Kamille
  • Salbei
  • Gänseblümchen
  • Brennnesseln
  • Minze
  • Thymian
  • Zitronenmelisse
  • Löwenzahn
  • Lavendel
  • Johanniskraut

Wer keine Möglichkeit hat, Kräuter selbst anzubauen, wird in Drogerien und Apotheken fündig. Auch andere Zutaten kann man im heimischen Garten finden oder auf dem Markt bzw. im Laden kaufen:

  • Äpfel
  • Orangen
  • Zitronen
  • Blaubeeren
  • Brombeeren

Nach der Ernte müssen die Zutaten gut getrocknet werden, damit sie sich für den Tee eignen und lange gelagert werden können. Ansonsten kann sich schnell Schimmel bilden und die Teemischung wäre hinüber.

Die Zutaten für die selbstgemachte Teemischung sollten nicht sonnengetrocknet werden – durch das Sonnenlicht gehen wichtige Inhaltsstoffe verloren, mitunter können Obst und Kräuter sogar verderben oder Brandflecken bekommen. Am einfachsten geht die Trocknung in einem Trocken- bzw. Dörrautomaten. Doch keine Sorge, Sie müssen sich nicht extra so einen Automaten zulegen. Sie können die Tee-Zutaten auch im Backofen trocknen. Am besten gehen Sie wie folgt vor:

  • Heizen Sie den Backofen auf ca. 50°C vor.
  • Schneiden Sie das Obst in kleine Stücke bzw. Scheiben.
  • Verteilen Sie die Zutaten auf dem Backblech – trennen Sie dabei Kräuter und Blüten von Obst und Beeren.
  • Schließen Sie die Ofentür nicht ganz, sodass die Feuchtigkeit entweichen kann. Klemmen Sie beispielsweise einen Holzlöffel in die Tür.
  • Kräuter und Blüten sind zum Teil schon nach 30 Minuten getrocknet. Beim Anfassen müssen sie rascheln und zerbrechen.
  • Obst und Beeren benötigen meist mehrere Stunden (5 bis 8 Stunden), bis sie durchgetrocknet sind. Erst wenn sie hart sind, sind sie richtig trocken.

Nach dem Trocknen bzw. der Zusammenstellung der Teemischung sollten die Zutaten luftdicht verschlossen aufbewahrt werden, beispielsweise in einem Einmachglas. Mit einem hübsch gestalteten Etikett eignet sich der selbstgemachte Tee so auch als Geschenk. Alternativ gibt es im Handel auch Teebeutel zu kaufen, die Sie selbst befüllen können. Im Supermarkt oder in der Drogerie finden Sie diese meist im Tee-Regal.

Übrigens: Auch, wenn Sie Tee selber machen, sollte er nicht mit kochendem Wasser aufgegossen werden. Das setzt meist Bitterstoffe frei und beeinträchtigt so die Aromen. Ideal ist meist eine Wassertemperatur zwischen 60 und 80°C. Am besten kochen Sie das Tee-Wasser kurz auf und warten dann etwa 5 Minuten, bis Sie die Teemischung damit übergießen. Sowohl Kräuter- als auch Früchtetee sollten dann 5 bis 8 Minuten ziehen.

Tee selber machen: So stellen Sie die richtige Mischung zusammen

Sie denken bei „Basis-, Kopf- und Herznote“ an Parfum? Das ist natürlich richtig. Aber auch beim Herstellen einer Teemischung können Sie sich eine Pyramide verschiedener Aromen vorstellen. Die Basis bildet dabei das Fundament des Tees, die Herznote bestimmt den Charakter des Tees und die Kopfnote bildet die Spitze der Pyramide, sie ist anregend, aber auch flüchtig. Achten Sie bei Ihrer Teemischung auf folgende Verhältnisse:

  • Basisnote: 50% des Tees – Hauptwirkung und Hauptkräuter
  • Herznote: 30% des Tees – Harmonisierend, vorwiegend Blüten, blühende Kräuter oder sehr aromatische Kräuter
  • Kopfnote: 20% des Tees – Erfrischend und anregend, hauptsächlich Zitrusfrüchte oder Obst- und Beerenblüten

Als Beispiel für eine solche Mischung könnte Ihr Tee folgendermaßen aussehen:

  • 100g Birkenblätter (Basisnote)
  • 20g Brennnesseln (Herznote)
  • 20 g Brombeerblätter (Herznote)
  • 20 g Ringelblumenblüten (Herznote)
  • 10 g Apfelstücke (Kopfnote)
  • 10 g Holunderblüten (Kopfnote)

Selbstverständlich ist dies nur eine Faustregel, die zur Orientierung dient, wenn Sie zum ersten Mal Tee selber machen möchten. Probieren Sie einfach aus, welches Mischverhältnis Ihnen am besten schmeckt und am besten bekommt – nur so finden Sie den perfekten selbstgemachten Tee für sich.

Übrigens: Auch wenn Sie die getrockneten Kräuter in der Apotheke kaufen, wird ihr Tee am Ende nicht teurer als Tee aus dem Supermarkt. Dafür wissen Sie genau, was drin ist und können sich eine Mischung zusammenstellen, die wie für Sie gemacht ist.

Tee selber machen mit diesen 4 leckeren Tee-Rezepten

Winterlich-fruchtiger Rooibos-Tee

Zutaten für 4 Tassen:

  • 4 EL Rooibos-Blätter
  • 1 Zimtstange
  • 1 Sternanis
  • 3 EL Honig
  • 1 Vanilleschote
  • 1 Orange
  • 4 EL Granatapfelkerne

Zubereitung:

  • Kochen Sie 1 Liter Wasser sprudelnd auf und geben Sie es in eine Kanne.
  • Geben Sie alle Zutaten bis auf die Orange und die Granatapfelkerne hinzu und lassen Sie die Mischung 10 Minuten ziehen.
  • Schälen und filetieren Sie währenddessen die Orange und verteilen Sie die Filetstücke auf 4 Tassen.
  • Geben Sie einen Esslöffel Granatapfelkerne in jede Tasse.
  • Gießen Sie den Tee durch ein Sieb in die Tassen – Fertig!

Ingwer-Tee selber machen: Mit Zitrone gegen Erkältungen und Übelkeit

Zutaten für einen halben Liter Tee:

  • 1 kleine Ingwer-Wurzel (möglichst Bio)
  • ½ Zitrone (Bio-Qualität)
  • 3 EL Honig oder Agavensirup

Zubereitung:

  • Wenn der Ingwer keine Bio-Qualität hat: Schälen Sie die Knolle.
  • Schneiden Sie den Ingwer in dünne Scheiben oder reiben Sie ihn klein
  • Zitrone auspressen
  • Einen halben Liter Wasser aufkochen und den Ingwer damit übergießen; 15 bis 20 Minuten ziehen lassen
  • Ingwerscheiben herausnehmen oder den Tee durch ein Sieb geben (fein geriebener Ingwer kann auch im Tee bleiben)
  • Zitronensaft und Honig/ Agavensirup hinzugeben – Fertig

Kräutertee selber machen – gut bei Fieber

Zutaten (alles getrocknet):

  • 1 EL Thymian
  • 1 EL Lindenblüten
  • 1 EL Holunderblüten
  • 1 EL Mädesüß
  • 0,5 EL Ringelblumen

Zubereitung:

  • Vermischen Sie die Kräuter gut
  • Pro Tasse 1 EL der Kräutermischung aufbrühen und 12 Minuten ziehen lassen – beispielsweise in selbstgemachten Teebeuteln oder in einem Teesieb
  • Teebeutel herausnehmen oder Tee durch ein Sieb gießen, schluckweise trinken.
  • Dieser Tee fördert das Schwitzen und sollte deswegen am besten vor dem Zubettgehen getrunken werden.

Trendgetränk aus Indien: Chai-Tee selber machen (Chai Latte)

Zutaten:

  • 500 ml Wasser
  • 500 ml Milch (auch Hafer- oder Sojamilch möglich)
  • 1 EL loser Schwarztee (Blätter), beispielsweise Assam
  • 2 EL brauner Rohrzucker
  • 1 cm Ingwer, gerieben
  • 5 cm Zimtstange
  • 3 grüne Kardamomkapseln
  • 4 Gewürznelken
  • 1 Prise gemahlene Muskatblüte
  • 1 Sternanis
  • 3 schwarze Pfefferkörner

Zubereitung:

  • Alle Gewürze in einem Mörser zerstoßen (nicht den Schwarztee)
  • Vorsichtig in einem Topf erhitzen
  • Wasser und Milch hinzugießen, sobald der Gewürzduft aufsteigt
  • Bei mittlerer Hitze aufkochen
  • Den Schwarztee hinzugeben
  • Nach Geschmack mit dem Rohrzucker süßen
  • Chai durch ein Sieb gießen und genießen