Am Samstag ist die Polizei bei den Ermittlungen zum tödlichen Unfall am Olgaeck ein Stück weitergekommen. Sie kennt nun den Fahrweg der G-Klasse, die in eine Menschenmenge fuhr.
Gegen den 42-jährigen Autofahrer, der am Freitag einen schweren Unfall am Olgaeck verursacht hat, ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung in sieben Fällen. Er war nach dem Unfall in Gewahrsam genommen worden und kam am Samstag wieder auf freien Fuß. Die Polizei korrigierte am Samstag eine erste vorläufige Einschätzung vom Abend zuvor: Demnach war der Mann nicht, wie zunächst angenommen, von der Olgastraße in die Charlottenstraße eingebogen. Stattdessen habe man nun ermittelt, dass er geradeaus vom Charlottenplatz kam und stadtauswärts auf der Charlottenstraße in Richtung Degerloch fuhr.
Die G-Klasse kommt nach links von der Fahrbahn ab
Der Unfall war am Freitag gegen 17.50 Uhr. Der Mann kam mit seinem Mercedes der G-Klasse nach links von der Fahrbahn ab und fuhr in die Menschenmenge, die an der Haltestelle auf der Mittelinsel stand, um die Straße zu überqueren. Dabei wurden acht Personen verletzt, drei von ihnen schwer. Eine 46-Jährige überlebte nicht. Sie starb kurz nach dem Unfall an den Folgen der schweren Verletzungen. Unter den sieben weiteren Verletzten waren fünf Kinder, eines von ihnen erlitt ebenfalls schwere Verletzungen.
Warum der Mann von der Fahrbahn abkam und auf die Mittelinsel fuhr, ist noch nicht bekannt. Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, um den genauen Unfallhergang zu ergründen. Auch über die Geschwindigkeit des Autos kann noch nichts gesagt werden.
Die zwei Schwerverletzten seien außer Lebensgefahr, meldet die Polizei am Samstagabend. Das Kind mit den schweren Verletzungen wurde nach einer Operation auf der Intensivstation überwacht. Auch weitere Verletzte blieben zur Beobachtung im Krankenhaus, teilt das Klinikum Stuttgart mit.
An der Unfallstelle haben Passanten, Anwohner und Angehörige am Samstag Blumen und Kerzen zum Gedenken an die Getötete abgelegt.
Am Freitagabend stand zunächst auch die Befürchtung im Raum, es könne sich um einen Anschlag oder eine Amokfahrt handeln. Darauf deutet laut der Polizei jedoch nichts hin. Man gehe von einem Unfall aus, nicht von einer absichtlichen Tat.