Ein Zwölfjähriger wird im Stadtteil Hofen von einer Stadtbahn tödlich verletzt. Vor dem Unglück gab es offenbar einen Streit mit einem 13-Jährigen auf dem Bahnsteig. Die Kriminalpolizei ermittelt und sucht Zeugen.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Nicht nur für die betroffenen Familien, die Einsatzkräfte, Stadtbahnfahrer und Zeugen ist dieses tragische Ereignis traumatisierend: Ein zwölfjähriger Schüler ist am Freitag gegen 12.30 Uhr an der Haltestelle Max-Eyth-See im Stadtteil Hofen tödlich verletzt worden. Der Junge wurde von einer Stadtbahn der Linie U 12 erfasst, die stadteinwärts unterwegs war. Notarzt und Rettungskräfte konnten dem Buben nicht mehr helfen. Allerdings handelte es sich nicht um eine Kollision auf dem Überweg. Der Junge soll auf dem Bahnsteig geschubst worden sein. Die Kriminalpolizei ermittelt.

 

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war die Stadtbahn U 12 mit Ziel Dürrlewang von Remseck kommend in die Haltestelle eingefahren. Der Zwölfjährige war zur gleichen Zeit offenbar in einen Streit verwickelt. „Dabei soll er von einem weiteren 13-jährigen Kind gegen die einfahrende Stadtbahn gestoßen worden sein“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann.

Ein 13-Jähriger soll geschubst haben

Laut Feuerwehr wurde das Kind zwischen Bahnsteig und Stadtbahn eingeklemmt. „Leider war das Kind bereits bei Eintreffen der Einsatzkräfte verstorben“, sagt ein Feuerwehrsprecher. Für die Bergung seien umfangreiche technische Maßnahmen notwendig gewesen. 15 betroffene Personen mussten von Notfallseelsorge und des Kriseninterventionsteams betreut werden. Aufgrund der niedrigen Temperaturen stand ein Großraumrettungswagen als Betreuungsstelle bereit.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. /Andreas Rosar

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 -57 78 zu melden. Kriminaltechniker in weißen Schutzanzügen sicherten am Nachmittag mögliche Spuren, die für die Bewertung des Geschehens wichtig sein können. Im Stadtbahnverkehr der Linie U 12 kam es wegen der Rettungsmaßnahmen und anschließenden Ermittlungen zu erheblichen Behinderungen.