Die Stuttgarter Polizei hat am Donnerstag eine Cannstatter Villa durchsucht und Computer sichergestellt. Hintergrund soll der länger schwelende Ehestreit zwischen Christoph Sonntag und seiner Noch-Ehefrau sein.

Stuttgart - Die Polizei hat die Villa des Kabarettisten Christoph Sonntag (58) in Stuttgart durchsucht. Das bestätigte sein Anwalt Achim Bächle unserer Zeitung. Mehrere Beamte klingelten am frühen Donnerstagmorgen mit einem Durchsuchungsbefehl in den Händen am Wohnhaus in Bad Cannstatt. Sie sollten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart Beweismittel sicherstellen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wir führen im Rahmen eines Ermittlungsverfahren eine Durchsuchung durch und stellen Beweismittel sicher. Unter anderem Computer.“ Zu Details wollte sich der Behördenvertreter nicht äußern.

 

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Hintergrund der aktuellen Durchsuchung ist nach Angaben des Rechtsanwalts Achim Bächle ein Ehestreit mit der Frau des Kabarettisten. „Bereits seit einem Jahr droht die Noch-Ehefrau damit, Christoph Sonntag mit allen Mitteln fertig zu machen“, teilte der Anwalt mit. Es gehe um „völlig absurde Vorwürfe“, so werfe sie ihm unter anderem den Besitz verbotener pornografischer Schriften vor. Gemeint sind damit unter anderem Fotos. Die Vorwürfe seien jedoch „haltlos“. *

Ehestreit schwelt schon seit einiger Zeit

Es ist nicht das erste Mal, dass der Ehestreit von Sonntag und seiner Frau die Ermittler auf den Plan ruft. Ein Verfahren unter anderem wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung sei jedoch „mangels Tatverdacht eingestellt“ worden, sagte Sonntags Anwalt – auch damals hatte die Noch-Ehefrau den Stein ins Rollen gebracht. Die Durchsuchung soll darüber hinaus auch nicht in Verbindung zu einem Essen mit Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) stehen, das der Kabarettist bezahlt haben soll. Der Minister hat sich für die angenommene Einladung entschuldigt – zum damaligen Zeitpunkt sollte über einige Tausend Euro Zuwendungen des Landes an Sonntags „Stiphtung“ entschieden werden, womit der Eindruck einer Einflussnahme entstehen konnte.

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Der 58-jährige Kabarettist war überdies bei der Durchsuchung in Bad Cannstatt dabei. Beamte holten ihn – nach Informationen unserer Redaktion – an seinem derzeitigen Wohnort ab, brachten ihn zu seiner Villa. Sonntags Anwalt erklärte: „Mein Mandant hat noch sein Büro im oberen Stockwerk des Hauses, er wurde deshalb dazu geholt.“

*Anm. d. Red.: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Besitzes kinderpornografische Schriften gegen Christoph Sonntag im Dezember 2020 eingestellt. Die Ermittler haben keinen Tatverdacht festgestellt.