Erfolgreicher Nachmittag: Alexander Nübel (links) und der VfB haben einen hart erkämpften 1:0-Sieg beim FC St. Pauli eingefahren. In der Bildergalerie sehen Sie weitere Eindrücke der Partie. Foto: imago/Eibner
Wortgefechte, Pfiffe, Emotionen: Der VfB-Torhüter blickt auf die hitzige Partie beim FC St. Pauli zurück – und berichtet von seinem früheren Besuch im Fanblock.
Alexander Nübel (28) hat in seiner Karriere schon einiges erlebt, im Ausland und beim FC Bayern gespielt. Eine Partie am Hamburger Millerntor zählte aber bislang nicht zum Erfahrungsschatz des Torhüters des VfB Stuttgart – zumindest nicht auf dem Feld. „Ich war nur einmal als Fan hier. Mit dem SC Paderborn, als Jugendlicher“, berichtete Nübel, der in Paderborn geboren wurde und zehn Jahre in der Jugend des SCP zwischen den Pfosten stand.
Damals verfolgte er die Partie, wie es sich für einen echten Anhänger gehört, im Gästeblock. Nun, am Samstag beim 1:0 des VfB beim FC St. Pauli, wechselte er die Perspektive und hatte auf dem Rasen seinen ersten Auftritt in einem Pflichtspiel an der traditionsreichen Spielstätte.
Nübel über die Emotionen: „Mich pusht das“
Gefallen hat es ihm richtig gut – und das nicht nur aufgrund des sportlich erfolgreichen Ausgangs aus Stuttgarter Sicht, sondern vor allem auch wegen der Atmosphäre. „Eine Mega-Erfahrung“ sei sein Debüt am Millerntor gewesen, sagte Nübel im Anschluss in den Katakomben des Stadions. Dort war es zuvor in den 90 Minuten hitzig zur Sache gegangen. Auf den Rängen und dem Rasen mit zwei Gelb-Roten Karten für die Gastgeber, die mit der Spielleitung von Schiedsrichter Florian Exner haderten.
Nübel und sein Gegenüber Nikola Vasilj, der in der Nachspielzeit wegen Meckerns mit Gelb-Rot vom Feld musste – und im Anschluss vom Stuttgarter Schlussmann ein Lob für seine vielen Paraden erhielt. Foto: imago/HMB-Media
Wie der Stuttgarter Torhüter das Ganze erlebte? „Die Fans waren emotional, weil der Schiedsrichter ein, zwei Entscheidungen getroffen hat, die gegen St. Pauli gelaufen sind.“ Auch nach Abpfiff bewegten sich die Emotionen noch am Anschlag – und Nübel war mittendrin: „Wir gewinnen am Ende, dann kocht es ein bisschen über, deren Fans sind ein wenig sauer.“
Unwohl fühlte sich Nübel dabei aber nicht – im Gegenteil, er fand regelrecht Gefallen an der aufgeheizten Stimmung. „Ich fand es cool, weil sehr viele Emotionen im Spiel waren, sehr viel Adrenalin. Mich pusht das. Ich finde es gut, wenn alle da sind, die ins Stadion gehen.“ So konnte er am Ende auf einen aus seiner Sicht runden Nachmittag zurückblicken. Mit einem sportlich positiven Ergebnis und einer atmosphärisch speziellen Erfahrung beim Debüt am Millerntor. Das Fazit des Stuttgarter Schlussmanns: „Es war ein schönes Auswärtsspiel mit unseren Fans.“