Vorwurf der Intrige Stadtbahn Lucie leidet unter der unsanften Trennung

Das Zukunftsprojekt sollte auf sicheren Gleisen rollen – aber das erfordert noch viel Vorarbeit. Foto: Ingo Rack/Zweckverband

Die Trennung des Stadtbahn-Zweckverbands im Kreis Ludwigsburg von Frank von Meißner schmerzt. Die Beteiligten sollten jetzt noch enger zusammenrücken.

Ludwigsburg: Oliver von Schaewen (ole)

Der Landrat Dietmar Allgaier hat im Guten versucht, die Risse im Stadtbahn-Zweckverband zu kitten, aber am Ende halfen selbst Mediationen nicht. Das ist betrüblich. Die Causa von Meißner markiert eine Zäsur, die nicht nur die Personalie, sondern auch das Projekt betrifft. Möglicherweise mag die Expertise des profunden Bahnkenners auf Honorarbasis erhalten bleiben – aber als glaubwürdige Galionsfigur für den fortschrittlichen ÖPNV im Landkreis Ludwigsburg ist von Meißner regelrecht demontiert worden. Die teambedingte Vollbremsung nimmt dem Projekt in der Öffentlichkeit den dringend nötigen Rückenwind.

 

Ein starker Einsatz für die Stadtbahn wäre gerade in der jetzigen Phase dringend nötig. Frank von Meißner hat die Weichen für die Stadtbahn Lucie auf Erfolg gestellt. Hätte man zu ihm halten sollen – und das Team neu zusammenstellen? Große Handlungsalternativen gab es wohl am Ende in den zerrütteten Verhältnissen nicht mehr, glaubt man den Schilderungen. So musste der Zweckverband offenbar die Notbremse ziehen.

Die Beteiligten stehen vor einem Scherbenhaufen. Jemanden zu finden, der das Projekt in der Öffentlichkeit ähnlich gut darstellen kann, dürfte nicht leicht sein. Der Zweckverband verliert in von Meißner mehr als nur einen hervorragenden Vermittler. In den drei Jahren seiner Tätigkeit hat der Bahnexperte politisch und organisatorisch viel bewegt, selbst konservative Kreise in und um Ludwigsburg vom Sinn eines modernen, bahngestützten Angebots hat er überzeugt.

Es wäre zu wünschen, dass Kommunen und Landkreis noch enger zusammenrücken. Glaubt man dem Remsecker Oberbürgermeister Dirk Schönberger, ist das der Fall. Lucie braucht einen starken Zusammenhalt, damit 2028 die ersten Züge rollen können.

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