Im Oktober 2024 kommt ein Autofahrer in Esslingen von der Straße ab und überfährt eine 39-Jährige und ihre beiden kleinen Söhne, die auf dem Gehweg unterwegs sind. Wie konnte das passieren?
Fast ein halbes Jahr nach dem schweren Unfall in Esslingen-Weil, bei dem eine Mutter und ihre beiden Kinder starben, dauern die Ermittlungen an. Das teilte die Pressestelle der Stuttgarter Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Über die bereits mitgeteilten Informationen hinaus, könne man derzeit keine Details nennen, sagte ein Sprecher mit Verweis auf das schwebende Verfahren.
Bekannt ist bislang, dass der 54-jährige Verursacher zum Unfallzeitpunkt nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder anderen Rauschmitteln gestanden hat. Ein entsprechendes Ergebnis der toxikologischen Untersuchung hatte das Polizeipräsidium Reutlingen und die Staatsanwaltschaft bereits im November bekannt gegeben.
Mutter und zwei Söhne sterben auf dem Weg ins Fußballtraining
Der Mann war am 22. Oktober mit seinem Audi Q3 auf der Weilstraße in Richtung Pliensauvorstadt unterwegs gewesen und an einer Kreuzung aus noch ungeklärter Ursache auf den Gehweg geraten, wo er die 39-Jährige und ihre drei und sechs Jahre alten Söhne erfasste, die auf dem Weg ins Fußballtraining waren. Sie starben noch am Unfallort auf der Höhe des Sportparks Weil.
Anwohner üben Kritik wegen Rasern
Nicht bekannt ist, ob sich der 54-Jährige inzwischen doch geäußert hat. Kurz nach dem Unfall hatte die Polizei mitgeteilt, dass der Mann keine Angaben macht. Von Anfang an war die Polizei davon ausgegangen, dass es Wochen dauern könnte, bis unter anderem Zeugenaussagen und Spuren ausgewertet sind.
Nach dem Unfall hatten sich Anwohner darüber beklagt, dass in der Weilstraße viel zu schnell gefahren werde. Daraufhin hatte die Stadt Esslingen im Dezember eine neue Tempo-30-Zone zwischen der Württembergstraße und der Bushaltestelle „Sportpark Weil“ eingeführt.
Tödlicher Unfall in Nürtingen – Fahrer stand unter Einfluss von Cannabis
Der Unfall weist gewisse Parallelen zu dem in Nürtingen auf. Dort war im Juni 2024 eine Fußgängergruppe in der Nähe des Bahnhofs von einem SUV erfasst worden. Eine 27-Jährige und eine 28-Jährige starben, ein 16 Jahre alter Teenager wurde schwer verletzt. Die Polizei gab nun wie bereits berichtet bekannt, dass der 54-jährige Fahrer unter dem Einfluss von Cannabis gestanden habe. Ob das auch ursächlich für den Unfall war, stehe damit aber noch nicht fest. Es werde weiter ermittelt.