In immer mehr Regionen und Kommunen werden die Gelben Säcke durch die Gelbe Tonne ersetzt. Warum das so ist, erfahren Sie hier.

Seit 1991 können mit dem Gelben Sack Verpackungsgegenstände aus Kunststoff, Metall oder Verbundmaterialien haushaltsnah entsorgt werden. Immer mehr Landkreise und Kommunen schaffen die Gelben Säcke allerdings ab und stellen auf die Gelbe Tonne um. Viele Regionen nutzten nun vor allem den Jahreswechsel, um auf die gelbe Tonne umzustellen.

 

Warum wird auf die Gelbe Tonne umgestellt?

Ob der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne zur Entsorgung von Verpackungen und Verbundmaterialien benutzt werden soll, entscheidet der jeweilige Landkreis bzw. die jeweilige Stadt. Für die Umstellung gibt es mehrere Gründe.

1. Nachhaltigkeit

Hauptgrund für die Gelben Tonnen ist vor allem die umweltschonendere Sammlung und Entsorgung, denn im Gegensatz zu den Gelben Säcken lassen sich Gelbe Tonnen wiederverwenden. Je nach Region können so jährlich mehrere Millionen gelbe Säcke eingespart werden.

2. Müll lässt sich leichter einsammeln

Auch die Einsammlung des Mülls gestaltet sich einfacher, da sich dieser mit der Gelben Tonne nicht mehr auf viele einzelne Säcke verteilt, die breit oder gar an unterschiedlichen Plätzen abgestellt werden.

3. Weniger Tiere werden angelockt

Ein weiteres Problem von Gelben Säcken ist, dass diese Tiere und Schädlinge anlocken. Die Folge ist, dass die Tiere nicht selten die Säcke aufreißen und so der Inhalt verteilt wird. Das Problem ist vor allem dann gegeben, wenn die Säcke konzentriert zum Beispiel bei Wohnanlagen oder in Tiefgaragen stehen.

4. Das Stadtbild wird verbessert

Gibt es in manchen Gebieten keinen Platz für die Gelben Säcke, werden diese nicht selten viel zu früh an die Straßen gestellt, wo sie meist tagelang herumstehen, bis sie abgeholt werden. Wind und Sturm führen auch immer wieder dazu, dass sich die Säcke und der Inhalt auf den Straßen verteilen. Werden Tonnen aufgestellt, wird so das Stadtbild verbessert.

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5. Umstellung auf die Wertstofftonne in manchen Regionen

Einige Landkreise nutzen die Umstellung und schaffen den Gelben Sack und die Gelbe Tonne sogar ganz ab. Dafür wird dann die Wertstofftonne eingeführt. Zusätzlich zu Verpackungen können in dieser auch haushaltsübliche Gegenstände aus Metall und Plastik entsorgt werden. Töpfe, Pfannen und Kinderspielzeug zum Beispiel können dann mitentsorgt werden.

Wird überall der Gelbe Sack abgeschafft?

Ob für Verpackungen und Verbundmaterialien der Gelbe Sack oder die Gelbe Tonne genutzt wird, entscheiden Landkreise und Kommunen selbst. Auch wenn der Trend klar zur Gelben Tonne und weg vom Gelben Sack geht, gibt es kein Gesetz, das den Gelben Sack auch in Zukunft verbieten soll. Oft ist eine Umstellung auch schwierig, denn in dicht bebauten Altstadtbereichen fehlt tatsächlich oft der Platz für zusätzliche Tonnen.

Gibt es Nachteile an der Gelben Tonne?

Auch wenn immer mehr Regionen in Deutschland auf die Gelbe Tonne setzen, hat diese auch den einen oder anderen Nachteil. So wird zum Beispiel eine falsche Befüllung bei Gelben Säcken deutlich besser erkannt. Diese werden dann vom Abfallunternehmen in der Regel gekennzeichnet und nicht mitgenommen. Störstoffe in Gelben Tonnen werden hingegen deutlich schlechter bzw. gar nicht erkannt, wenn sich diese weiter unten in der Tonne befinden.

Außerdem bieten die Gelben Tonnen nur ein begrenztes Volumen. Ist die Tonne voll, muss der Müll bis zur nächsten Leerung zwischengelagert werden. Ein weiteres Problem ist die Möglichkeit der Verwechslung mit Wertstofftonnen. In diesen können sogenannte stoffgleiche Nicht-Verpackungen mitentsorgt werden. Je nach Region sind Wertstofftonnen in der Regel orange, schwarz mit gelbem Deckel oder eben auch komplett gelb. Im letzten Fall sind die Tonnen dann für gewöhnlich zusätzlich beschriftet.