In diesem Artikel erfahren Sie, mit welchem Küchengerät Sie am effizientesten und am sparsamsten Wasser kochen können. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren Strom- und Gasverbrauch mit den aktuellen Preisen ganz einfach selbst ausrechnen können.

Digital Desk : Saskia Ebert (sne)

Die Warmwassererwärmung gehört laut Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg zum größten Anteil des Energiebedarfs eines Haushaltes (1). Die steigenden Gas- und Strompreise machen zudem vielen Bürgern in Ihren Privathaushalten finanzielle Sorgen (2). Da kommt schnell die Frage auf: Wie kann ich Strom und Gas im Alltag sparen? Und welches Gerät ist das sparsamste beim Kochen? Wir klären auf.

 

Wo erhitze ich am sparsamsten Wasser?

Ausschlaggebend sind mehrere Faktoren: die Menge des Wassers, der Energiebedarf des Geräts und die Energiekosten. Die Dauer, bis das Wasser kocht, hat zwar keine Auswirkung auf die Kosten, kann jedoch in Bezug auf die Zeitersparnis von Bedeutung sein. Stiftung Warentest gibt folgende Werte für den Energiebedarf und die Dauer von 1 Liter Wasser an:

  • Wasserkocher: 0,115 kWh, Dauer: circa 3:18 Minuten
  • Induktionskochfeld ohne Boostfunktion: 0,123 kWh, Dauer: circa 4:36 Minuten
  • Gasherd: 0,27 kWh, Dauer: 5:18 Minuten
  • Glaskeramikkochfeld: 0,169 kWh, Dauer: 5:42 Minuten
  • Herdplatte: 0,208 kWh, Dauer: 6:18 Minuten
  • Mikrowelle: 0,231 kWh, Dauer: 12:18 Minuten

Anhand der Gas - und Stromdurchschnittspreise vom April 2022 lassen sich zur Orientierung Durchschnittspreise errechnen. Abzuwarten bleibt, wie sich die Werte zukünftig verändern. Zahlen und Veränderungen finden Sie hier: Statistisches Bundesamt: Erdgas- und Stromdurchschnittspreise.

  • Durchschnittspreis April 2022 Strom: 37,14 ct / kWh
  • Durchschnittspreis April 2022 Erdgas: 13,77 ct / kWh

Wasser kochen: durchschnittliche Kosten

Nimmt man die Werte vom April 2022, ergeben sich folgende Preise:

1 Liter Wasser kochen

Jahreskosten 1 Liter Wasser pro Tag

Wasserkocher

4,2 Cent

15,59 €

Induktionskochfeld ohne Boostfunktion

4,6 Cent

16,67 €

Gasherd

3,7 Cent

13,57 €

Glaskeramikkochfeld

6,3 Cent

22,91 €

Herdplatte

7,7 Cent

28,20 €

Mikrowelle

8,6 Cent

31,31 €

Die beste Wahl für schnell und günstig: Der Wasserkocher

Ein Wasserkocher kann bis zu 50 % weniger Energie verbrauchen als ein Elektroherd (3). Damit sind vor allem Herde mit Gussplatten und Glaskeramik-Kochfelder gemeint. Dementsprechend lohnt es sich vor allem bei kleinen Mengen (z.B. Wasser für Tee), den Wasserkocher dem Herd vorzuziehen. Wasserkocher sind deswegen effizienter, da weniger Abwärme (die Wärme, die bei einem Wärmeprozess entsteht) freigesetzt wird. Um so sparsam wie möglich zu leben, sollte man nur die Wassermenge aufkochen, die auch tatsächlich benötigt wird. Außerdem sind Wasserkocher auch das schnellste Mittel, um Wasser zu erhitzen

Werden Sie fündig: Wasserkochen auf Amazon kaufen (ANZEIGE)

Wenn die Gaspreise günstig sind: Gasherd anstatt Wasserkocher

Wer einen Gasherd zu Hause hat, kann das Wasser anstatt mit dem Wasserkocher auch im Topf erhitzen. Das dauert zwar länger, spart aber Kosten. Auch wenn die Gaspreise in der Zukunft vermutlich weiter steigen werden, sprechen die Werte des Erdgas- und Stromdurchschnittspreises vom April 2022 (37,14 ct/kWh Strompreis Haushalte; 13,77 ct/kWh Gaspreis Haushalte) immer noch für sich. Dementsprechend heißt es hier: Gaspreise im Blick behalten.

Nudelwasser und andere große Wassermengen

Um Zeit zu sparen, gibt der eine oder andere das Wasser zuerst in den Wasserkocher und danach erst in den Topf. Allerdings ist dieses Vorgehen eher kontraproduktiv, da beide Geräte Energie benötigen, was zu einem doppelten Energieverlust führt. Dementsprechend macht es bei großen Mengen (beispielsweise 5 Liter) mehr Sinn, das Wasser direkt im Kochtopf zu erhitzen. Je größer die Wassermenge, desto geringer ist der Aufheizverlust von Topf und Herd. Bis zu 1,5 Liter ist der Wasserkocher effizienter.

Gas- und Strompreise im Blick behalten

Um selbst im Blick zu haben, wie viel derzeit das Erhitzen von 1 Liter Wasser kostet, können Sie die Preise auch ganz einfach selbst berechnen. Dafür benötigen Sie den Energiebedarf in kWh des Geräts (siehe oben) und den aktuellen Strom- oder Gaspreis in Euro.

Rechnung: Energiebedarf in kWh * Strom- oder Gaspreis in Euro

Beispiel: Wasserkocher: 0,115 kWh * 0,3287 € = 3,8 Cent

Möchten Sie ausrechnen, wie viel Sie jährlich für Strom oder Gas ausgeben, wenn Sie täglich 1 Liter Wasser kochen, multiplizieren Sie das Ergebnis nochmals mit 365.

Lesen Sie auch: So viel Strom verbraucht ein Ventilator

Welcher Wasserkocher ist der richtige?

Für eine effiziente Nutzung sind die Eigenschaften des Geräts von Bedeutung. Beim Kauf können Sie auf folgende Dinge achten:

  • Auszeichnung Blauer Engel: Das Umweltzeichen der Regierung hat das Motto: „Gut für mich, gut für die Umwelt.“ In Bezug auf Wasserkocher erleichtern alle Geräte mit der Auszeichnung das richtige Dosieren, da die Wasserstandanzeige gut sichtbar ist. Außerdem kann man sich sicher sein, dass eine hohe Langlebigkeit sowie Ersatzteile für eine festgelegte Zeit verfügbar sein müssen (4). Der maximale Stromverbrauch liegt hier bei 0,115 kWh/Liter (Ausgangstemperatur 20 °C) und 0,122 kWh/Liter (Ausgangstemperatur 15 °C). Gemessen wird bis zur automatischen Abschaltung (5). Somit spart man nicht nur Strom, man lebt auch umweltbewusst.
  • Material: Greifen Sie am besten auf Plastik zurück, da sich beispielsweise Stahlblech und Metall schneller aufheizen. Bei Plastik geht demnach weniger Energie verloren.

Stromspartipps für den Wasserkocher

  • Nur so viel Wasser erwärmen, wie tatsächlich auch benötigt wird
  • Stecken Sie den Wasserkocher aus, sofern Sie ihn nicht benutzen.
  • Wassermengen bis zu 1,5 Liter können effizienter mit dem Wasserkocher erhitzt werden.
  • Entkalkten Sie den Wasserkocher regelmäßig, bei verkalkten Geräten entsteht ein höherer Energieverbrauch. Lesen Sie hierzu: So entkalken Sie Ihren Wasserkocher richtig.

Fazit

Für geringe Mengen eignet sich der Wasserkocher am besten, um effizient, schnell und sparsam zu leben. Bei niedrigen Gaspreisen kommt man mit dem Gasherd günstiger weg, allerdings dauert es eine ganze Weile, bis das Wasser kocht. Für große Mengen (beispielsweise Nudelwasser) eignet sich ein Kochtopf auf dem Herd (je nachdem, welchen Sie zu Hause haben). Achten Sie hierbei darauf, dass das Wasser vollständig im Topf erhitzt wird und zusätzlich kein Wasserkocher zum Einsatz kommt, um einen unnötigen Energieverlust zu vermeiden.