Ein überraschendes Geständnis hat Börsen-Insider Markus Koch in Stuttgart abgelegt. Grund für seine Scheidung vor acht Jahren sei eine „wilde Nacht“ mit Südwestbank-Chef Wolfgang Kuhn gewesen. Seine Ex-Frau habe ihn mittellos gemacht, weshalb er die Finanzkrise gut überstanden habe.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Was ist in jener Nacht vor acht Jahren in Stuttgart geschehen? „Wir waren im Städtle“, erinnert sich Wolfgang Kuhn, der Vorstandssprecher der Südwestbank, gegenüber unserer Zeitung. In Stuttgart wird das Leonhardsviertel mit rotem Licht „Städtle“ genannt. „Ich hätte nie etwas davon öffentlich gemacht“, sagt der Bank-Chef. Doch der TV-Korrespondent und Börsen-Insider Markus Koch, der „das deutsche Gesicht der Wall Street“ genannt wird, war es selbst, der am Donnerstagabend vor 200 Kunden der Südwestbank die heikle Sache ansprach.

 

Ist das Risiko beim Heiraten oder Spekulieren höher?

Bei seinem Vortrag stellte der 47-Jährige eine Verbindung zwischen Eheschließung und Aktienkauf her. 35 Millionen Deutsche seien verheiratet – und elf Millionen Deutsche verfügten in irgendeiner Form über Aktien. Im direkten Vergleich liege das höhere Risiko, das ist für Koch klar, bei den Ehewilligen. Für 90 Prozent der Deutschen sei eine dauerhafte Partnerschaft das größte Lebensziel. Doch jede dritte Ehe werde geschieden. Das „Verlustrisiko“ liege also in Liebesdingen bei 33 Prozent. Nach 14 Jahren und neun Monaten sei im Schnitt nämlich alles aus. Hätten sie für denselben Zeitraum aber Aktien von DAX-Werten gekauft – sie hätten ein geringes Anlagerisiko gehabt, sagte der Börsenexperte.

Nach dem Vortrag ging’s ins „Städtle“

Und dann wurde Markus Koch in seinem Vortrag sehr persönlich. So gut habe er die Finanzmarktkrise überstanden, weil er im entscheidenden Momente mittellos gewesen sei, also nicht spekulieren konnte. Glücklicherweise sei er seinerzeit ohne Geld gewesen, weil frisch geschieden. Als Grund für sein Ehe-Aus nannte der 47-Jährige vor 200 staunenden Zuhörern eine „wilde Nacht mit Wolfgang Kuhn“.

Was meinte er damit? „Nein, wir sind nicht schwul“, stellt der Bankchef klar. Nach Kochs Vortrag im Jahr 2010 im Porsche-Museum, zu dem die Südwestbank eingeladen hatte, seien beide „noch ins Städtle“ gegangen, wie Kuhn erzählt, nicht in eine Rotlichtbar, sondern in eine „normale Kneipe“. Der Südwestbank-Chef versichert, früher nach Hause gegangen zu sein. Was der Börsenmann danach erlebte, welche Frau dieser kennengelernt habe, wisse er nicht. Das Ergebnis jedenfalls gefällt dem Wall-Street-Insider selbst. Über die Scheidung freut er sich noch heute. Die Ex-Frau entzog ihm sein Kapital zum Spekulieren. Heute ist Markus Koch übrigens erneut verheiratet – mit einer Juristin, mit der er in der Nähe von New York lebt.

Nachdem der Wall-Street-Korrespondent den Artikel online gelesen hatte, rief er gleich nach der Landung in New York in unserer Redaktion in Stuttgart an und stellte klar: „An dem besagten Abend habe ich niemanden kennengelernt und bin nach einigen Drinks zurück ins Hotel gegangen.“ Es sei „geradezu lachhaft“, dass er sich wegen Herrn Kuhn habe scheiden lassen, versicherte Koch. Am Donnerstagabend war er jedenfalls nicht mit dem Bankchef um die Häuser gezogen. Der Börsenexperte fuhr diesmal gleich nach seinem Vortrag nach Frankfurt weiter.