Die Stadt Stuttgart hat drei Kindererholungsheime unterhalten: das Hofgut Storzeln, das Hallberger Haus und das Kindersolbad Bad Rappenau. Aber auch an die Nordsee sind die Kinder gefahren.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Bis in die 1980er Jahre wurden Kinder bundesweit in sogenannte Kindererholungskuren geschickt. Auch die Stadt Stuttgart unterhielt drei Kinderkurheime: das Kinderkurheim Storzeln im Kreis Konstanz, das Hallberger Haus und das Kindersolbad Bad Rappenau, das 1964 seiner Bestimmung übergeben wurde – so steht es in einem zeitgenössischen jugendamtsinternen Dokument. Stuttgarter Kinder wurde aber auch in Kindererholungsheime an Nord- und Ostsee (Bronchitis), in den Höhenlagen des Schwarzwalds und in die Voralpen verschickt. Überwiegend handelte es sich dabei um Heime der Freien Wohlfahrtspflege. Dazu gehörte auch das Kindersolbad in Bad Friedrichshall. Verschickt wurden Kinder mit „schwacher Konstitution, Rekonvaleszenten und sogenannte nervöse und unruhige Kinder“. Es wurden jedoch auch Kinder ohne medizinische Indikation verschickt. Heute unterhält die Stadt keine Kindererholungsheime mehr. 1981 wurde das Kinderheim in Rappenau aufgeben.