Wohnen in Stuttgart Happiges Hausgeld für Asemwald-Wohnungen könnte bald spürbar sinken

Der Asemwald in Stuttgart ist mehr als 50 Jahre alt. Foto: Imago/Peter Seyfferth

Um 25 Prozent ist das Hausgeld im Asemwald in Stuttgart vor zwei Jahren erhöht worden. Warum dies nötig war und nun wieder weitgehend rückgängig gemacht werden könnte.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Im Asemwald greifen die üblichen Hochhaus-Klischees nicht. Die Wohnstadt mit den drei Riesengebäuden gilt in Stuttgart nicht als Ghetto, sondern als beliebte Wohnlage. Wer während der vergangenen zwei Jahre dort aber nach einer Eigentumswohnung Ausschau gehalten hat, erschrak unter Umständen über das happige Hausgeld. Dabei handelt es sich um die Vorschusszahlungen der Eigentümer – für laufende Verbrauchskosten sowie für Rücklagen.

 

Für eine klassische 80-Quadratmeter-Wohnung, die mehr als die Hälfte aller Wohnungstypen im Asemwald ausmacht, liegen diese aktuell bei 600 bis 700 Euro im Monat, wie Stephan Schreiner sagt. Er ist der Vorsitzende des Verwaltungsbeirats, ein Gremium aus Asemwald-Eigentümern.

Aufzüge in Stuttgart-Asemwald werden saniert

Die Vorgeschichte: zum 1. Januar 2024 war das Hausgeld nach einem Beschluss in der Eigentümerversammlung sprunghaft angestiegen, nämlich um 25 Prozent. Bei der genannten 80-Quadratmeter-Wohnung sind das Mehrkosten von rund 2000 Euro im Jahr. „Das ist nicht unerheblich“, sagt Schreiner. Anders sei es aber nicht gegangen. „Es war damals eine Abwägungsfrage.“

Im Asemwald in Stuttgart befinden sich 1137 Wohnungen. Mehr als die Hälfte haben 80 Quadratmeter. Foto: Archiv Judith A. Sägesser

Der Asemwald ist über 50 Jahre alt. Die Tiefgarage wurde beispielsweise saniert; und aktuell sind die 36 Aufzüge an der Reihe. Da die Erneuerung der Lifte aber Mitte kommenden Jahres abgeschlossen sein soll, eröffne sich wieder mehr Spielraum. „Wir haben dann um einiges weniger Ausgaben“, sagt Schreiner. „Zudem haben wir uns jetzt ein gewisses Polster aufgebaut.“ Er meint die Rücklagen der Asemwald-Eigentümer.

Eigentümer im Asemwald entscheiden im November

Bei der Eigentümerversammlung am 10. November in der Filderhalle in Leinfelden wollen der Verwaltungsbeirat und die Hausverwaltung daher den Vorschlag machen, das Hausgeld ab Januar 2026 wieder um etwa 20 Prozent zu senken. „Wir müssen gemeinsam überlegen: Können wir eine solche Reduzierung verantworten oder nicht.“

Man wolle darstellen, was im Asemwald in den kommenden zehn Jahren angepackt werden solle. Ob das Hausgeld gesenkt werde, „kommt darauf an, wie die Eigentümergemeinschaft abstimmt“.

Eine weitere Möglichkeit, um an der Kostenschraube zu drehen, ist laut Verwaltungsbeirat eine Fenstersanierung. Ende September hatten die Eigentümer-Vertreter zu einer Fenstermesse in den Asemwald geladen. Von bis zu 70 Prozent Energieeinsparung war da die Rede. Ziel sei es, dass möglichst viele Wohnungsbesitzer ihre Fenster tauschen lassen. Es winkt ein Rabatt, wenn sich viele Haushalte zusammentun.

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