Eine Bombe hat im vergangenen Jahr den Frankfurter „Tatort“-Kommissar Brix aus der Krimireihe befördert – jetzt entfaltet der Schauspieler Wolfram Koch anderswo Sprengkraft: Im Stuttgarter Schauspiel feiert er den spätdadaistischen Dichter Daniil Charms: „Zack. Eine Sinfonie.“

Tanzen, Hüpfen, Singen – das war jüngst die Antwort einer Erstklässlerin, als sie nach ihren Lieblingsfächern in der Schule gefragt wurde. Ihren kreativen Spieldrang könnte sie auch im Theater ausleben, auf offener Bühne wie der Kindskopf, der 63 wird und vor anderen Erwachsenen tanzt, hüpft, trötet und Versuche startet, Lieder zu singen und Geschichten zu erzählen. Die Versuche scheitern. Es kommen nur unverständliche Laute und Geschichten aus dem Mund, sinnloses Zeug, Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutungslosigkeit. Aber just darin, in der Verweigerung des Sinns, liegt die Sprengkraft der Miniaturen von Daniil Charms, denen der famose, oft kurzbehoste Wolfram Koch auf die Beine hilft, auf seine dünnen Altherrenbeine in rosa Damenwäsche.