Im Max-Eyth-See ist die Hornblatt-Pflanze mittlerweile wieder so verbreitet, dass Horst Bauer seinen Bootsverleih schließt. Auch andere Nutzer müssen sich gedulden.

Das Hornblatt hat sich wieder im Max-Eyth-See ausgebreitet. Und zwar so, dass Bootsverleiher Horst Bauer seinen Betrieb vorübergehend dicht machen muss. Auf seiner Homepage kündigt er an, dass so lange geschlossen bleibt, bis die Stadt Stuttgart im See wieder den Pflanzenbewuchs auf ein natürliches Maß zurückgestutzt hat. Die erste Mahd mit dem entsprechenden Mähboot soll am 1. Juli erfolgen. „Es sind vier Termine eingeplant, insgesamt acht Wochen“, so Bauer.

 

Der Grund für die Einstellung des Bootsverleihs ist, dass der Pflanzenbewuchs im See in den vergangenen Tagen stark zugenommen habe. Darunter leide der Fahrspaß erheblich. Denn die Elektroboote können seit vier Wochen nicht mehr über den See schippern, weil sich die Pflanzen ums Ruder wickeln. Die Stadt sei darüber informiert worden, gleiches gelte nun auch für die Tretboote, wie Horst Bauer erklärt. Hier blockiert die Pflanze die Tretbootwalze. Und auch die Ruderboote gehen nicht mehr, weil gerade an der Bootsanlegestelle viele Wasserpflanzen sind, so Bauer. Es ist nicht das erste Mal, dass der Bootsverleih von Bauer Probleme durch den übermäßigen Bewuchs durch das Hornblatt bekommt. Das ist eine Unterwasserpflanze, die sich größtenteils freischwimmend durch das Wasser bewegt, weil es keine Wurzeln bildet.

Auch in vergangenen Jahren Einschränkungen

Schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Einschränkungen durch die Pflanze. Auch die Segler und die DLRG verzeichneten Schwierigkeiten. So konnte im August vergangenen Jahres die Segelsportwoche für Kinder nicht stattfinden und die DLRG mit dem Rettungsboot nicht fahren. Schlimmstenfalls können keine Menschen gerettet werden, die sich unerlaubt an den heißen Tagen ins Stuttgart größtem Binnengewässer abkühlen wollen.

Mähen vor dem 1. Juli nicht möglich wegen der Fische

Der Vorsitzende des Württembergischen Anglervereins (WAV), Hans-Hermann Schock, erklärt, dass der See seit etwa vier Wochen enorm zugewachsen sei und auch die Angler ihrem Hobby nicht nachgehen können. Aber: Ein Mähen sei vorher nicht möglich. Hintergrund sei das Fischereigesetz. Das lasse es nicht zu, denn im Kraut der Wasserpflanzen laichen Fische. Der See sei biologisch derzeit in einwandfreiem Zustand, so Schock. Wenn der See tiefer wäre, würde das Kraut nicht so wuchern. Von der Stadt war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.