Sie sang bei der Trauerfeier von Martin Luther King, sie brachte Barack Obama zum Weinen. Wenn sich Aretha Franklin ein Lied vornahm, machte sie daraus stets ein emotionales Meisterwerk. Acht ihrer größten Lieder stellen wir hier vor.

Detroit - Die Soulsängerin Aretha Franklin ist tot. Die Königin des Soul ist am 16. August in Detroit gestorben. Wir erinnern an einige ihrer wichtigsten Lieder.

 

Respect (1967)

Dieser Song bringt Aretha Franklin ihre zwei ersten Grammys ein (für die beste R&B-Performance und als beste R&B-Sängerin), macht sie zum internationalen Star und wird ihr berühmtester Song bleiben. Ihre Version des Lieds, das im Original von Otis Redding stammt, ergibt auf vielen Ebenen Sinn, wird mit der selbstbewussten Haltung sowohl zur Hymne der Bürgerrechts- als auch der Frauenbewegung.

Chain of Fools (1967)

Der fünfte Singlehit, den Aretha Franklin im Jahr 1967 landet, stammt von Don Covoy. Aretha Franklin erzählt von Joe Souths Gitarre und dem Backgroundgesang der Sweet Inspirations begleitet, eine Leidensgeschichte – spielt eine Frau, die zwar weiß, dass sie von einem Mann ausgenutzt wird, aber nichts dagegen tun kann.

(You Make Me Feel Like) A Natural Woman (1967)

Obwohl es in dem Lied von Carole King und Gerry Goffin eigentlich um eine Frau geht, die sich bereitwillig einem Mann unterordnet, klingt die Version von Aretha Franklin überhaupt nicht unterwürfig sondern verblüffend selbstbewusst. Als sie den Song 2015 bei einem Konzert in New York interpretiert, rührt sie den damaligen US-Präsidenten Barack Obama zu Tränen.

Think (1968)

Sechs Tage nachdem Aretha Franklin im April 1968 beim Begräbnis von Martin Luther King „Precious Lord“ gesungen hat, spielt sie in einem Aufnahmestudio diese Freiheitshymne ein, in der es ihr – ähnlich wie in ihrer Fassung von „Respect“ – gelingt, das Private mit dem Politischen zu verbinden.

I Say a Little Prayer (1968)

Eine weitere Coverversion: Das Original stammt von Dionne Warwick. Doch Aretha Franklin eignet sich diese Nummer mit den fast schon choralartigen Harmonien unnachahmlich an und macht erst durch ihre Interpretation diesen Mix aus Pop und Soul zu einem Klassiker.

Eleanor Rigby (1969)

Noch beeindruckender ist, was sie aus „Eleanor Rigby“ von den Beatles macht. Sie verwandelt den barocken Kammerpop in eine treibende Soulnummer. Und während die Beatles nur über Eleanor Rigby singen, erzählt Aretha Franklin deren Geschichte in der Ich-Perspektive.

Sisters Are Doin’ It for Themselves (1985)

Aretha Franklins große Zeit sind die späten 1960er Jahre. Doch auch im MTV-Zeitalter hat sie Hits. Zum Beispiel diese Kooperation mit den Eurythmics. Deren Sängerin Annie Lennox behauptet damals allerdings, dass sie vor der gemeinsamen Aufnahmen noch nie eine Aretha-Franklin-Platte gehört habe.

Rolling In The Deep (2014)

Auf ihrem 41. Album, das ihr letztes werden soll, covert Aretha Franklin Songs von den Supremes, Alicia Keys oder auch Adele. „Rolling In The Deep“ ist im Original der erste Nummer-eins-Hit Adeles, die Coverversion wiederum ist die 100. Single mit der Aretha Franklin es in die Charts schafft.