Sie war der Superstar der Rhythmischen Sportgymnastik, später Duma-Abgeordnete, jetzt steht sie auf der Sanktionsliste des Westens: Alina Kabajewa, von der es heißt, sie sei Putins Freundin.

Der Name Alina Kabajewa steht auf den Sanktionslisten der EU, Großbritanniens und der USA gegen russische Staatsbürgerinnen und -bürger als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Warum? Die Behörden gehen davon aus, dass die frühere Sportgymnastin die Freundin von Russlands Präsidenten Wladimir Putin ist.

 

Aus seinem Privatleben macht Putin ein großes Geheimnis. Offiziell ist der Präsident Single, seit er 2013 in einem unbehaglichen Auftritt im Staatsfernsehen die Trennung von seiner Frau Ljudmila Putina bekannt gab – bizarrerweise in der Pause nach dem ersten Akt des Balletts „Esmeralda“ im Großen Kremlpalast. Die offizielle Begründung für das Ende der Ehe lautete damals, der Präsidentengattin sei die öffentliche Aufmerksamkeit zu viel geworden.

Putins Töchter stehen auf Sanktionslisten

Zusammen mit Putina hat der Präsident zwei Töchter: Katerina Tichonowa und Maria Woronzowa, die in Russland wichtige Posten besetzen. Sie stehen seit dem Frühjahr ebenfalls auf Sanktionslisten des Westens.

Viele Medien versuchen seit Jahren durch Recherchen das Gerücht zu erhärten, die frühere Sportgymnastin Kabajewa sei die Frau an Putins Seite. Es heißt, die „gelenkigste Frau Russlands“ sei die Mutter der beiden Söhne des Präsidenten und lebe mit ihnen in der Schweiz, mutmaßlich in Lugano – zumindest, bevor Putin im Februar die Ukraine angreifen ließ. So berichtet es beispielsweise der Schweizer Tagesanzeiger.

Offiziell bestätigt wird das nicht – schon gar nicht von Russland, aber auch nicht von der Schweiz. Auf der Onlineplafform change.org gibt es dennoch eine Petition, die fordert, Kabajewa des Landes zu verweisen.

Superstar an Keulen und Band

Alina Kabajewa war in den Nullerjahren eine erfolgreiche Sportgymnastin. Sie wurde Europa- und Weltmeisterin, war schon mit 16 ein Superstar an Seil, Keulen und Band. „Ich muss nichts Besonderes tun, um so beweglich zu sein“, diktierte Kabajewa den Journalisten damals in die Blöcke. „Ich bin von Natur aus so.“ 2001 wurde ihr Name im Zusammenhang mit Dopingvorwürfen gegen das russische Team genannt. 2004 gewann Kabajewa bei den Olympischen Spielen in Athen die Goldmedaille. Noch im selben Jahr erklärte sie ihr Karriereende – mit nur 21 Jahren.

Später spielte Kabajewa eine immer wichtigere Rolle in Putins Partei „Einiges Russland“, saß für sie in der Staatsduma.

„Enge Beziehung zu Putin“

Das US-Finanzministerium erklärt die Sanktionen gegen die 39-Jährige damit, dass sie eine „enge Beziehung zu Putin“ habe und die derzeitige Chefin des Kreml-freundlichen Medienimperiums National Media Group sei. Die EU nennt als Grund, Kabajewa stehe „in enger Verbindung“ zu Russlands Präsidenten.

Dass Putin es ganz und gar nicht goutiert, wenn über sein Privatleben berichtet wird, bekam die russische Zeitung zu spüren, die noch vor Putins Scheidung von der angeblichen Beziehung zu Kabajewa berichtete: Sie musste kurz darauf zumachen.