Eine Heidelberger Agentur hat für die Baden-Württemberg-Stiftung das Konzept zum Jubiläum erarbeitet. Stiftungschefin Theresia Bauer (Grüne) kannte sie schon vorher – aus ihrem OB-Wahlkampf.
Es war ein frappierender Gleichklang. Gerade noch hingen überall die Grünen-Plakate für die Bundestagswahl, mit nur einem Wort unter dem Konterfei von Robert Habeck: „Zuversicht“. Wenig später versandte die Baden-Württemberg-Stiftung die Einladung zu ihrer 25-Jahr-Feier im April. „German Zuversicht“, stand groß darauf – und klein darunter: „entsteht im Südwesten“. Hatten die Stiftungschefin Theresia Bauer und Chefaufseher Winfried Kretschmann (beide Grüne) sich von ihrer Partei inspirieren lassen?
Keineswegs, versichert ein Sprecher, die Parallele sei reiner Zufall. Das Kommunikationskonzept für das Jubiläum habe man schon vor dem Ampel-Aus erarbeitet. „Zuversicht“ sei einfach ein beliebtes Motto und werde parteiübergreifend verwendet. Der CDU-Landeschef Manuel Hagel propagiere etwa eine „Agenda der Zuversicht“. Auch FDP und SPD setzten im Bund auf den Begriff.
Agentur unterstützte Bauer im OB-Wahlkampf
Doch es gibt eine andere Verbindung zu den Grünen: Entwickelt wurden Motto und Konzept von einer Heidelberger Agentur namens Kontext Kommunikation. In der Heimatstadt von Ex-Ministerin Bauer war diese ausweislich ihrer Webseite schon früher für die Ökopartei tätig. Zuletzt, so der Sprecher, habe sie Bauers Kandidatur bei der (verlorenen) OB-Wahl 2022 „kommunikativ unterstützt“. Dies sei jedoch „nicht ausschlaggebend“ für den Auftrag zum Jubiläum gewesen. Vielmehr habe sich die Agentur bei einem Ideenwettbewerb mit einem „passgenau zugeschnittenen Gesamtkonzept“ gegen drei Mitbewerber durchgesetzt. Entschieden habe am Ende ein sechsköpfiges Team samt Bauer, Kretschmann sei nicht beteiligt gewesen. Auch der Ministerpräsident ist freilich ein Freund der Zuversicht. Ein von ihm Ende 2024 herausgegebener Sammelband trägt den Titel „Aus Zuversicht Wirklichkeit machen“.