Warum sind die Flamingos im Blühenden Barock unterschiedlich rosa? Seit wann wohnen sie überhaupt dort und warum stehen sie ständig auf einem Bein herum?
Fünf rosa Flamingos – drei Herren und zwei Damen – wohnen seit mehr als zehn Jahren im Blühenden Barock. Recht gechillt, aber ziemlich grazil, stehen sie meist auf einem Bein in ihrem Teich in der großen Voliere. Wie sie im Laufe des Jahres immer wieder den Pink-Ton wechseln und warum sie zwar balzen, aber nie so richtig in Fahrt kommen:
Die Farbe
In der freien Natur fressen Flamingos Krebstierchen, deren Farbstoff Canthaxanthin ihre Federn schön rosa macht. Im Blüba bekommen die Tiere spezielle Futter-Pellets, in denen ebenfalls dieser Farbstoff enthalten ist. Je nach Jahreszeit futtern die Flamingos aber lieber die Mückenlarven aus ihrem Teich, deshalb sind sie ab und zu etwas blasser um den Schnabel.
Die Herkunft
Flamingos leben in Europa, Afrika, Süd- und Mittelamerika sowie Südwestasien. Der größte und farbenprächtigste ist der Kubaflamingo. Die fünf Vögel im Blüba gehören zur Art der Rosaflamingos. Als Jungtiere kamen sie aus einer Zucht am Timmendorfer Strand nach Ludwigsburg. Flamingos können relativ alt werden, etwa 30 bis 50 Jahre. Die Teenager im Blüba sind also Flamingos in ihren besten Jahren.
Das Wasser
Im Sommer wird das Wasser im Flamingo-Teich aus optischen Gründen einmal wöchentlich gewechselt. Ginge es nach den fünf Blüba-Flamingos, müsste das wohl gar nicht sein. Ganz nach dem Motto: In freier Wildbahn lässt ja auch keiner die Lagune ab, nachdem sich eine Million Flamingos dort getummelt haben. Je „dreckiger“ das Wasser, desto mehr Nährstoffe finden die Vögel darin.
Der Besuch
Frau Fasan eilt vorbei, ihr Mann hat eben bei den Flamingos schon ein kurzes Bad genommen. Ebenso einige Pfeifenten, Amseln und Spatzen sowieso. Ab und an hüpft auch einer der Störche in den Teich. Das beeindruckt die Blüba-Flamingos genauso wenig wie die Menschen vor ihrem Bassin. Auch wenn die gerne mal auf einem Bein balancieren und Artgenosse spielen. Die echten Flamingos gucken da meist ziemlich gelangweilt und legen ihren langen Hals auf den Bürzel.
Das Bein
Dass Flamingos fast immer auf einem Bein stehen und das andere angewinkelt am Körper oder im Gefieder haben, dient dem Wärmehaushalt der Vögel. Augenzwinkernd könnte man also sagen, dass Flamingos kalte Füße bekommen, wenn sie da im Wasser stehen. Besonders kälteempfindlich sind die rosa Tiere aber nicht. Ihr Winterquartier in der alten Porzellanmanufaktur beziehen sie weniger wegen den Temperaturen als wegen der Rutschgefahr in der kalten Jahreszeit.
Das Liebesleben
Die Herren und Damen Flamingo haben in Ludwigsburg noch für keinen Nachwuchs gesorgt. Das wird vermutlich auch so bleiben. Flamingos sind Koloniebrüter. Sie leben in riesigen Gruppen mit bis zu einer Million Exemplare. Im Blüba ist also schlicht zu wenig los, um in Fahrt zu kommen. Die fünf Vögel balzen zwar, mehr geht aber nicht. Es heißt, erst ab etwa zehn Flamingos ist eine Nachzucht möglich. Die Küken wären dann übrigens nicht von Anfang an rosa. Sie sind in der Regel grau gefärbt.