Bei Gartenprojekten können gewisse Mengen an Erde entstehen, die entsorgt werden müssen. Wie Sie Erde oder gar größere Mengen von Erdaushub entsorgen, erfahren Sie hier.

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Ob beim Umtopfen von Pflanzen oder beim Eingraben eines Bodentrampolins für die Kinder im Garten - es gibt etliche Szenarien, bei denen sich im Garten alte Erde ansammelt, die nicht vollständig zurückgegeben werden kann. Wie entsorgt man diese aber nun fachgerecht?

 

Darf Erde in der Mülltonne entsorgt werden?

Wenn Sie Erde entsorgen möchten, kommt es dabei zum einen auf die Menge und zum anderen auf die Beschaffenheit an. Erde kann in Kleinmengen (haushaltsübliche Mengen) in der Mülltonne entsorgt werden. Je nach Gemeinde wird die Erde dann in der Bio- oder Restmülltonne entsorgt (1). Bei der Entsorgung in der Biotonne sollte die Erde vor allem frei von Kunststoffen sein.

Größere Mengen Erdaushub entsorgen

Bei größeren Mengen an Erde ist für die Entsorgung ebenfalls die Beschaffenheit entscheidend, denn nach § 202 des Baugesetzbuches (BauGB) muss ausgehobener Mutterboden (oberste und fruchtbarste Bodenschicht) "erhalten und vor der Vernichtung und Vergeudung geschützt werden". Je weniger der Erdaushub verunreinigt ist, desto einfacher ist die Wiederverwertung und desto günstiger auch die Entsorgung. Bodenaushub kann je nach Region auf Deponien und/oder in Entsorgungszentren abgegeben werden. Die Abgabemengen sind festgelegt und meist abhängig vom Landkreis. Informieren Sie sich also besser vorab bei Ihrem nächsten Entsorgungszentrum. Bei sehr großen Mengen ab etwa 200 Kubikmetern muss diese Erde sogar analysiert werden.

Was nicht in den Erdaushub bei der Entsorgung gehört:

Böden haben je nach Region eine unterschiedliche Beschaffenheit. Meist bestehen sie aus Lehm, Sand, Ton, organischen Bestandteilen und Feuchtigkeit. Die folgenden Dinge erschweren die Wiederverwertung von Erdaushub und sollten nicht in diesem enthalten sein:

  • Wurzeln
  • Grasnarbe
  • Kunststoff
  • Holz
  • Steine
  • Beton
  • Putz
  • Grünschnitt
  • Metall
  • sonstiger Restmüll

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1. Erdaushub kostenlos entsorgen

Auch wenn der Erdaushub nicht verunreinigt ist, darf dieser nicht einfach in der Natur oder auf einem Acker entsorgt werden. Wenn der Erdaushub eine gute Qualität hat und nicht verunreinigt ist, finden sich allerdings im Internet meist schnell Abnehmer. Hochwertiger Mutterboden ist bei Gärtnern beliebt und lässt sich gut auf Bodentauschbörsen im Internet verschenken (2). Kleine bzw. haushaltsübliche Mengen können wie oben beschrieben in der Mülltonne entsorgt werden.

2. Erde wiederverwenden

Prinzipiell sollte immer überlegt werden, Erde wiederzuverwenden. Kleine Mengen an Erde kann in Beete eingearbeitet werden. Ist die Erde stark ausgelaugt, kann sie mit frischer Blumenerde vermischt oder gedüngt werden. Stark lehmige und kompakte Erde kann mit etwas Sand vermischt und so wieder länger aufgelockert werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, alte Erde in den Kompost zu mischen. Wie Sie in wenigen Schritten einen Kompost anlegen, haben wir in diesem Ratgeber beschrieben.

Auch Mengen von mehreren Kubikmetern lassen sich gut im Garten wiederverwenden, zum Beispiel beim Bau einer Terrasse. Ist die Erde in einem guten Zustand, können weitere Beete oder neue Rasenflächen angelegt werden. Rasenflächen können aber auch erneuert werden, indem der ausgehobene Mutterboden im Frühjahr gleichmäßig auf der Rasenfläche verteilt und neu besät wird. Für ein gleichmäßigeres Ergebnis und einen stärkeren und dichteren Rasen kann die alte Rasenfläche vorher auch vertikutiert werden.

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3. Erdaushub selbst entsorgen

Wenn Sie zum Beispiel mit einem Anhänger die Möglichkeit haben, den Erdaushub selbst in das nächste Entsorgungszentrum zu bringen, sollten Sie den Aushub vorab von groben Verunreinigungen befreien, da die Erde vor Ort oft nach der Wiederverwertbarkeit kategorisiert wird:

  • Z0 = Uneingeschränkte Wiederverwertung
  • Z1 = Eingeschränkte Wiederverwertung
  • Z2 = Stark eingeschränkte Wiederverwertung

Je stärker die Wiederverwertung der Erde eingeschränkt ist, desto teurer wird meist die Entsorgung. Bei hochwertigem Erdaushub kostet die Entsorgung meist nur wenige Euro. Am einfachsten lassen sich grobe Verunreinigungen bei großen Mengen Erde mit einem Durchwurfsieb trennen.

Übrigens: Erdaushub sollte nicht zu lange gelagert werden, da dieser sonst verfaulen kann.

4. Container bestellen

Die kostenintensivste Möglichkeit, große Mengen an Erdaushub zu entsorgen, ist, einen Container zu bestellen. Der Vorteil ist, dass man sich so den Transport spart. Auch die Entsorgungskosten sind meist im Preis des Containerunternehmens mit inbegriffen. Die Container werden in der Regel nach mehreren Tagen wieder abgeholt, so bleibt auch ausreichend Zeit zur Befüllung. Der Preis liegt etwa 50 bis 150 Euro pro Kubikmeter, schwankt aber je nach gesamter Abnahmemenge.

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