Eine gute Woche nach der Brandstiftung in Esslingen, bei der ein 31-Jähriger erschossen wurde, stellt sich nun heraus: Auch die benachbarten Häuser wurden in Mitleidenschaft gezogen und sind bis auf weiteres nicht bewohnbar. Was passiert mit den Bewohnern?

Die benachbarten Häuser des am Donnerstag vor einer Woche abgebrannten Hauses Am Kronenhof in Esslingen sind weiterhin nicht bewohnbar. Das teilte die Stadtverwaltung Esslingen am Donnerstag mit. Die Häuser stehen rechts und links des Hauses, das der Mieter B. in Brand gesetzt hatte. B. war es mutmaßlich auch, der den Sohn des Vermieters mit einer selbst gebastelten Waffe tötete.

 

Sicherungsmaßnahmen für Häuser in Esslinger Altstadt

Dass die Mieter weiterhin nicht in ihre Wohnungen können, ist ein Ergebnis der Untersuchungen eines Statikers. Diese Untersuchungen waren nötig, weil das Haus dazwischen fast komplett abbrannte beziehungsweise nach der Löschung abgetragen werden musste. Danach war die Stabilität der Nachbarhäuser nicht mehr sicher. Die Bewohner mussten ausziehen.

Bei einem Treffen im Rathaus, an dem die Eigentümer der Häuser teilnahmen, wurde wohl aber auch deutlich, dass die Häuser ringsum wieder bewohnbar gemacht werden könnten. Das abgebrannte Haus wurde dagegen bereits teilweise abgerissen. Übrig bleibt ein Laden im Erdgeschoss, der bestehen bleiben soll, wie aus informierten Kreisen zu hören war. Aus dem Umfeld des Eigentümers Rolf S., dem Vater des ermordeten Luca S., heißt es: „Also bleibt die Ruine noch ein Weilchen als Mahnmal erhalten.“

Löscharbeiten in der vergangenen Woche in dem Haus Am Kronenhof. /Roberto Bulgrin

Von dem Haus sind nur Trümmer geblieben. 

Mieter aus Esslingen müssen sich gedulden

Die Bewohner der unbewohnten Nachbarhäuser müssen derweil weiter in Ersatzunterkünften ausharren. Einer davon ist Qadir Khan, der in einer Obdachlosenunterkunft untergebracht wurde. Dort fühlt er sich nicht wohl. „Es ist ganz, ganz schlimm“, erklärt Khan. Sein Hab und Gut – zum Beispiel frische Wäsche – befinde sich in der Wohnung, zu der ihm aus Sicherheitsgründen der Zutritt verwehrt bleibe. Ihm sei gesagt worden, er müsse sich noch zwei bis drei Wochen gedulden. „So lange warte ich noch“, so Khan. Seitens der Stadt heißt es: „Die Unterbringung der Bewohnerinnen und Bewohner aus den Nebengebäuden ist durch die Stadt Esslingen so lange gewährleistet, bis entweder die Gebäude wieder gefahrlos bezugsfähig sind oder sie eine andere private Unterbringungsmöglichkeit in Anspruch nehmen.“