Der Hirsch war eine Erfolgsgeschichte. Aber Joseph Liktor musste das Traditionsgasthaus im Ortskern von Zuffenhausen aufgeben als seine Frau an Krebs erkrankte. Jahrelang pflegte er sie, nach ihrem Tod ging er erst einmal auf Reisen. In Mexiko war er während der Coronapandemie, mit dem Wohnmobil fuhr er durch Europa. Nach mehreren Wochen auf Kuba kickte er genervt gegen den Karibiksand: Er brauchte eine Aufgabe. Weil er kein Typ für Modelleisenbahnen sei, steht er mit 70 Jahren wieder am Herd. „Gastronomie war mein Leben“, sagt Joseph Liktor, „ich habe nie etwas anderes gemacht.“ Er war bei der Metzgerei Wild, bei Böhm und Karstadt Gourmet beschäftigt, bevor er sich in Botnang selbstständig machte und nach zehn Jahren den Hirsch übernahm.