Im Januar ist Peter Stephan unerwartet verstorben. Seither fragen sich viele, wie es nun mit seinem Restaurant Stephan’s in Leinfelden weitergehen soll. Seine Lebensgefährtin will das Lokal weiterführen – aber eine Hürde gilt es zuerst zu bezwingen.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

Nach dem unerwarteten Tod von Peter Stephan versucht nun dessen Lebensgefährtin, Patricia Pfeifer, das Restaurant weiterzuführen. „Es war für mich erst undenkbar weiterzumachen“, erzählt sie. Aber ihr Umfeld habe sie ermutigt: „Die Mitarbeiter, meine Familie und Freunde haben gesagt: Mach weiter, du schaffst das!“ Die erste Hürde dazu hat sie bereits geschafft: Es brauchte einen Koch. „Der Markt ist leer gefegt“, sagt Pfeifer, aber es ist geglückt: Fabio Fischer heißt der neue Koch im Stephan’s, der zuvor im Wirtshaus Garbe in Plieningen gekocht hat.

 

Patricia Pfeifer ist dankbar über jede Hilfe: „Viele sind bereit, mich zu unterstützen, geben mir Tipps oder vermitteln Kontakte“, sagt sie. Dazu gehört auch Joachim Schönborn, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Baden-Württemberg. „Es ist eine traurige Situation“, sagt er, „Peter Stephan war ein herausragend guter Koch, der das Restaurant Stephan’s erfolgreich geführt hat.“ Er habe auch schon dessen Vater, Peter Stephan senior, gekannt, von dem der Junior das Restaurant vor einigen Jahren übernommen hatte. Schwierig werde es für sie, alles weiterzuführen, so Schönborn. Darum hat er den Kontakt zu den Betriebsberatern der Dehoga vermittelt, die Pfeifer bei den wirtschaftlichen Aspekten unterstützen sollen.

Blick in die Gaststube vom Stephan’s. Foto: Ines Rudel

Die nächste Hürde wartet bereits

Am 9. März will Patricia Pfeifer im Stephan’s mit dem Team loslegen. Derweil wird bereits an der Speisekarte gefeilt. Es soll wieder Klassiker geben wie Wiener Schnitzel, Zwiebelrostbraten oder Linsen und Spätzle. Das Angebot für Vegetarier und Veganer soll ausgebaut werden.

Am Eröffnungstag wird von 11.30 Uhr bis 15 Uhr geöffnet sein. Danach soll montags bis freitags geöffnet sein, jeweils von 11.30 bis 14.30 Uhr und von 17.30 bis 22 Uhr. „Wenn wir personell besser aufgestellt sind, können wir das aufs Wochenende erweitern“, so plant Patricia Pfeifer. Fabio Fischer übernimmt die Küche, sie selbst den Service. „Das habe ich früher schon gemacht, und dann mache ich eben alles, was noch anfällt.“

Und die nächste Hürde wartet bereits: Da Pfeifer und Peter Stephan nicht verheiratet waren, ist der gemeinsame, sechsjährige Sohn Peer der Alleinerbe. Damit Patricia Pfeifer den Pachtvertrag übernehmen kann, muss sie zuerst die Ablösesumme des Inventars – der Gutachter hat dies auf 40 000 Euro geschätzt – an ihren Sohn überweisen, damit das Erbe abgegolten ist. Erst dann kann sie neu anfangen. „Bei der Bank war ich schon“, erzählt Pfeifer. Aber einer alleinerziehenden Mutter – Pfeifer hat neben Peer zwei Kinder aus einer früheren Beziehung – wolle niemand einen Kredit geben. Nun versucht sie, über einen Spendenaufruf auf der Spendenplattform „Gofundme“ den nötigen Betrag zusammenzubekommen. Sie ist hoffnungsvoll: „Ich bekomme so viel Unterstützung von allen Seiten, dafür bin ich sehr dankbar. Wenn ich irgendwie die 40 000 Euro zusammenbekomme, dann können wir loslegen.“ Direkt nach Stephans Tod habe sie das Restaurant nicht einmal betreten können: „An dieser Theke haben wir uns vor neun Jahren kennengelernt“, erinnert Patricia Pfeifer sich. Aber jetzt habe sie neue Motivation weiterzumachen: „Es tut mir gut, dort zu sein und zu arbeiten.“ Ihr Lebensgefährte habe das Restaurant mit so viel Herzblut und Leidenschaft geführt, in seinem Sinne und für den gemeinsamen Sohn will sie im Restaurant nun weitermachen.

Hier findet sich der Spendenaufruf:   https://gofund.me/6dfe0155.